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Irma Popp feiert ihren 100. Geburtstag im Kreise der Familie im DRK-Seniorenzentrum in Althaldensleben 100 Schnapsgläser und dazu ein Gehstock

Von Margarethe Bayer 03.02.2015, 02:24

Althaldensleben l Ein Meer an Blumen bekam Irma Popp zu ihrem 100. Geburtstag. Wer "Ommel" - wie sie ihre Familie liebevoll nennt - nicht kennt, der suchte erst einmal am Tisch das Geburtstagskind. Denn dieses biblische Alter ist ihr nicht anzusehen - und erst recht nicht anzumerken. Sie hat noch immer wache Augen und erzählt gerne von heute und damals.

Als jüngste von sieben Kindern wurde sie am 2. Februar 1915 in Fraureuth, nahe Zwickau, geboren. Im Jahre 1939 heiratete sie. Im darauffolgenden Jahr wurde ihr Sohn und sechs Jahre später ihre Tochter, Gabriele Flohr, geboren.

1954 übernahm sie in Werdau zusammen mit ihrem Ehemann eine Gastwirtschaft in dritter Generation. Sieben Jahre später traf sie das Schicksal hart: Innerhalb eines halben Jahres starben Sohn und Ehemann.

Bis zu ihrem 80. Lebensjahr führte sie jedoch die Gaststätte weiter, um dann zu ihrer Tochter nach Haldensleben zu ziehen. Dort wohnte sie bis 2010 zusammen mit ihrer Familie (zwei Enkelkinder und vier Urenkel) in der Bornschen Straße.

Bedingt durch Gesundheitsprobleme fand sie einen Platz im Deutschen Roten Kreuz-Seniorenzentrum in Haldensleben, zunächst in Kurzzeitpflege und schließlich im Haus Schlossgarten in Althaldensleben.

Um körperlich mobil zu bleiben, braucht sie mittlerweile ein paar Hilfsmittel. Daher schenkte ihr der Schwiegersohn zum Geburtstag einen neuen Gehstock. "Die 100 am Stock steht für 100 Kilometer pro Stunde", scherzte Enkelin Catharina Theuerkauf.

Irma Popp ist noch immer voll in das Familienleben integriert. Bereits zu ihrem 90. Geburtstag besuchte sie der Bürgermeister Norbert Eichler, um ihr zu gratulieren. Als er zum 91. Geburtstag nicht erschien und sie erfuhr, dass er nur zu runden Geburtstagen kommt, stellte sie nur fest: "Na, dann werde ich eben 100 Jahre alt." Und Irma Popp hat Wort gehalten.

Leider war jedoch der Bürgermeister in diesem Jahr verhindert. Stellvertretend für die Stadtverwaltung gratulierten daher Henning Konrad Otto und Christine Ostheer. "Aber der Herr Eichler wird noch einmal versuchen, einen Termin zusammen mit Frau Popp zu finden", sagte Christine Ost-heer, die von dem Wunsch der Rentnerin gehörte hatte, noch einmal dem Bürgermeister zu begegnen. Auch Joachim Hoeft als Vertreter des Landkreises Börde sowie der evangelische Pfarrer Jens Schmiedchen kamen als Gratulanten.

Die Enkel hatten sich auch etwas besonderes einfallen lassen: 100 Schnapsgläser hatte die Familie gesammelt und mit kleinen Blumen befüllt. "Das hatten wir uns überlegt in Erinnerung daran, dass sie so lange eine Gaststätte geführt hat", erzählte Silke Flohr, Ehefrau des Enkels Hans-Peter Flohr.