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Die Bürgermeisterkandidaten vorgestellt / Heute: Einzelbewerber Frank Schünemann Das Geschaffene zu erhalten, ist eine tolle Herausforderung

Von Jens Kusian 08.04.2015, 03:18

Haldensleben l Mit Frank Schünemann wirft ein dritter Einzelbewerber seinen Hut in den Ring um das Amt des künftigen Haldensleber Bürgermeisters. Am 23. April 1962 in Stralsund geboren, wurde Haldensleben schon in den darauffolgenden Tagen zu seinem Heimatort. Hier lebt der Vater dreier Kinder - ledig, aber in Familie - und hier arbeitet er auch. Seit 1992 ist er selbständiger Unternehmer, betreibt seit 1994 "Die Blechtrommel" und hat so als Gastwirt natürlich das Ohr nahe an den Haldenslebern.

"Ich kenne die Schwierigkeiten und Auseinandersetzungen in der Stadt", sagt Frank Schünemann. Und die möchte er lösen. "Ich bin ein totaler Pragmat und will Dinge bewegen. Dafür steht mein Motto ,Idee-Dialog-Lösung-Handeln`." Deutliche und klare Worte würden dabei helfen, ist er überzeugt. "Viele kennen mich und wissen, dass ich immer eine Meinung habe, die ich vertrete. Aber Politik ist auch Streitkultur und mehrheitlich gefällte Entscheidungen sollten auch von allen mitgetragen und umgesetzt werden", wünscht er sich. Deshalb setzt Schünemann auf Moderation. "Das ist doch wichtig für den Bürger, wenn er mitgenommen wird. Es ist viel einfacher, zu bestimmten Sachen Bilder im Kopf zu schaffen anstatt sie nur mit Worten zu erklären."

Für ihn stehen der Austausch von Ideen und Meinungen am Anfang jedes Vorhabens, sei es bei der Belebung der Innenstadt, der Stärkung der Ortsteile, der wirtschaftlichen Weiterentwicklung oder in Bereichen wie Kinder, Jugend, Kultur und Freizeit. Auch Zuwanderung sei für ihn kein Tabuthema, betont er. "Das wird uns ja in Zukunft noch viel stärker beschäftigen." Auch wenn es eher ein Thema der großen Politik sei, so finde Integration doch in erster Linie vor Ort statt, macht Schünemann deutlich.

Dass er als Bürgermeister in große Fußstapfen treten würde, ist ihm durchaus bewusst. "Aber er ist auch eine tolle Herausforderung, das Geschaffene zu erhalten. Ich brenne darauf und lerne ständig dazu." Das müsse er als Newcomer auch, erklärt er. "Für mich steht als erstes eine Bestandsaufnahme an, um zu erfahren, wo wir überhaupt stehen." Dabei setzt Schünemann auf die Zusammenarbeit mit der Verwaltung und dem Stadtrat. "Da gehe ich auch völlig unbefangen heran. Und der Bürgermeisterposten ist ja keine Diktatur. Ich habe eine Vision, wie ich mir Haldensleben in zehn Jahren vorstelle. Aber das kann ich nicht allein erreichen, das geht nur gemeinsam. Deshalb kann ich als Bürgermeisterkandidat und auch als Bürgermeister nichts versprechen", betont Schünemann.

Als "später Papa" habe er Dank seines jüngsten Sohns eine ganz andere Sichtweise auf die Dinge in der Stadt gewonnen. "Ich bin grundsätzlich Pro eingestellt - ich liebe Haldensleben und die Region." Wie sich Stadt und Ortsteile in den vergangenen Jahren entwickelt haben, konnte er bei seinen zahlreichen Radtouren und Foto-Streifzügen feststellen. "Und jetzt muss es weitergehen - mit Pauken und Trompeten", hat sich Frank Schünemann vorgenommen.