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Veranstaltung zum Ende des Zweiten Weltkrieges in Dolle / Innenminister hält die Rede Gedenkstätte erinnert an 67 Opfer

Von Burkhard Steffen 09.05.2015, 03:18

Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) hat gestern in Dolle an das Ende des Zweiten Weltkrieges erinnert. An der frisch sanierten Gedenkstätte für die Opfer des Faschismus standen Bundeswehrsoldaten und Burgstaller Schützen Spalier.

Dolle l Viele Bürger ehrten mit ihrer Teilnahme an der Gedenkveranstaltung am gerade sanierten Mahnmal in Dolle die 67 KZ-Häftlinge, die hier ihre letzte Ruhestätte gefunden haben.

"Auf dem Marsch von Letzlingen fanden sie hier den Tod - erschossen, erschlagen und am Straßenrand liegengelassen", erinnerte Bürgermeister Sigurd Heimann (parteilos) an die furchtbaren Geschehnisse in den letzten Kriegstagen in und um Dolle. "Ein erstes Denkmal für diese Toten ist auf dem Friedhof errichtet worden. 1951 wurde dann dieses Mahnmal gebaut", berichtete Heimann.

Spalier durch Schützen und Bundeswehrsoldaten

Soldaten der Bundeswehr und Mitglieder des Schützenvereines Heide Burgstall hielten die Mahnwache für die Toten. "1933 haben die Deutschen die Demokratie für eine Diktatur aufgegeben. Sechs Jahre später ging dann von deutschem Boden der Zweite Weltkrieg aus, der mehr als 50 Millionen Opfer gefordert hat und vor genau 70 Jahren am 8. Mai 1945 auf deutschem Boden geendet hat", wies Innenminister Holger Stahlknecht auf den historischen Tag hin.

"Der 8. Mai 1945 war aus heutiger Sicht ein Tag der Befreiung von Diktatur, Willkür und Menschenverachtung. Wir Deutschen haben mit der friedlichen Revolution 1989 die Chance zur Wiedervereinigung bekommen und ein gleichberechtigter Partner in einem friedlichen Europa zu sein." Stahlknecht betonte auch, wie wichtig für die nachfolgenden Generationen die Erinnerung an die furchtbaren Geschehnisse im Zweiten Weltkrieg ist. "Wer die Zukunft gestalten will, muss Vergangenheit verstehen."

Dann legten Bundeswehrsoldaten und Mitglieder des Burgstaller Gemeinderates Kranzgebinde am Mahnmal nieder.

Die Gedenkstätte am Ortseingang von Dolle ist in den vergangenen Monaten aufwändig saniert worden. Unter anderem waren das Dach, die Fenster, die Inschriften und die Fassade erneuert worden. Rund 73000 Euro hat das Land Sachsen-Anhalt dafür bereitgestellt.

"Die Umrandung des Areals ist noch nicht vollständig saniert. Die Arbeiten werden aber in den nächsten Wochen abgeschlossen", informierte Bauleiterin Anneliese Preuß.

Die Impulse für die umfassende Sanierung der Mahn- und Gedenkstätte waren vom Burgstaller Gemeinderat ausgegangen. Besonders Ratsfrau Elke Söchtig (Bürger für Dolle) hatte sich dafür engagiert.