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Festredner Guido Henke animiert Jugendweihlinge in Flechtingen, den "Alten" zuzuhören "Nicht in virtuelle Welt abtauchen!"

Von Anett Roisch 11.05.2015, 03:33

Ohne zu stolpern sind 42 Mädchen und Jungen am Sonnabend auf die Bühne des Flechtinger Kurhauses gekommen, um ihre Jugendweiheurkunden in Empfang zu nehmen. Damit sind die jungen Leute auf dem direkten Weg in die Welt des Erwachsenwerdens.

Flechtingen l "Manchmal geht es bergab, manchmal geht es bergauf, schon tausend Mal erlebt, manchmal hast du es verpatzt, doch dann steh wieder auf, um voranzugehen", heißt es im Lied "Bergab" von Mark Forster. Mit diesem Liedtext stimmten die Musiker, Matthias Strey, Frank Kroll und Guido Käpernick, die Jugendweihlinge und die Gäste am Sonnabend auf die Feierstunde im Flechtinger Kurhaus ein.

Guido Henke (Die Linke), Mitglied des Landtages, machte in seiner Festrede darauf aufmerksam, dass auch im virtuellen Zeitalter der Tag nur 24 Stunden hat. "Virtuelle Spielereien kosten Zeit. Genau jene Zeit, die euch für das persönliche Miteinander fehlt", sagte Henke. Er bat die jungen Leute, doch lieber den Großeltern zuzuhören. Dieses Zuhören sei eine Eigenschaft, die zum Erwachsenwerden dazu gehöre. "Lernt eine Unterhaltung zu führen, ohne ständig auf das Display zu schauen, ohne in Parallelwelten abzutauchen und ohne euch von der Wirklichkeit abzuschneiden. Ihr könnt die Probleme nicht einfach wegsurfen und Schwierigkeiten einfach wegklicken", weiß der Festredner und forderte die Jugend auf, öfter mal auf die Eltern zu hören. "Ihr seit moderner, beweglicher und ihr könnt schneller laufen, aber die Alten kennen die Abkürzung", sagte er mit Augenzwinkern.

"Wie nutzt ihr die Welten im Netz ohne euch bloß zu stellen", fragte Henke provokatorisch nach der Zukunft und setzte noch eins drauf: "Spielt ihr nur im Netz oder träumt ihr schon vom Erwachsensein, von der Liebe oder davon, eine Familie zu gründen?"

Henke wünschte den Jugendweihlingen für die Erfüllung ihrer Träume Kraft und Erfolg, Lust auf das Leben und auf die große weite Welt. "Macht etwas aus diesem schönen Tag und aus eurem Leben!", spornte er die Jugend an.

Dankesworte richteten die jungen Leute an ihre Familien, an ihre Lehrer und auch an den Landesverband Sachsen-Anhalt der Interessengemeinschaft Jugendweihe.