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Hundisburger feiern Geburtstag

Von Marita Bullmann 28.06.2015, 18:06

Die Hundisburger hatten zum 875. Geburtstag ein Festprogramm vorbereitet, das für jeden etwas bot.

Hundisburg l Drei Veranstaltungen waren schon vorangegangen, als Bürgermeister Nico Schmidt am Freitagabend das Festwochenende offiziell eröffnete. Viele Helfer und Vereine machen dieses Fest möglich. "Wir haben Vereine, die auch was auf die Beine stellen können", erklärte er. Und die Vereine haben auch den Thieplatz als Zentrum des Festes vorgeschlagen. Er werde zunehmend wieder für Feste des Ortes genutzt. Der Ting sei schon früher ein Platz gewesen, wo sich Menschen getroffen haben.

"Ich bin direkt von der Innenministerkonferenz aus Mainz hierher gekommen, wo das Leben spielt, in eine der schönsten Gegenden Sachsen-Anhalts", wandte sich Innenminister Holger Stahlknecht an die Hundisburger. Dieses Ortsjubiläum sei lebendige Geschichte, versicherte er und erklärte: "Wir müssen unsere Werte an unsere Kinder weitergeben." Sie müssten Geschichte erleben, ihre Heimat besser kennenlernen, so könnten sie sich mit ihrem Zuhause, mit ihrer Heimat identifizieren.

Man müsse nur mal die Augen zumachen und 25 Jahre zurückdenken, wie es damals hier ausgesehen habe, forderte der Minister die Hundisburger auf. Der Ort, das Schloss und der Park seien das beste Beispiel, was hier im Land geschaffen wurde. "Das ist ein Leuchtturm", erklärte Stahlknecht. Hier im Osten gebe es wunderschöne Dörfer und Städte, schöner als im Westen.

Der Minister dankte all jenen, die dieses Fest organisiert haben, auch der Feuerwehr, die jeden Tag für andere im Einsatz ist.

Ur-Hundisburger zu Gast

Zu den Gäste am Freitag gehörten auch Busso und Reimar von Alvensleben. "Unsere Familie musste vor ungefähr 200 Jahren den Ort verlassen. Das einzige, was wir mitnehmen konnten, waren unsere Bücher", sagte Reimar von Alvensleben am Rande des Festes. "Die Bücher sind jetzt wieder hier im Schloss. Und ich bin sehr viel hier in der Bibliothek. Seit zwei bis drei Jahren habe ich hier richtig Wurzeln geschlagen." Familientreffen gibt es alle zwei Jahre in Hundisburg, da kommen immer um die 100 Personen aus aller Welt.

In ihre Mitte nahmen Busso und Reimar von Alvensleben ihren Vorfahren Johann Friedrich von Alvensleben, den Erbauer des Barockschlosses. Allerdings musste Lothar Göttling ihn vertreten, wie er es in den vergangenen Jahren bei Festen und Führungen mehrfach getan hat.

Extra zum Jubiläum waren auch Helga und Lutz Kühne aus Storkow gekommen, und zwar als Waschfrau Helene und Burgvogt Franziskus. Als diese Figuren führen sie durch das mittelalterliche Storkow. Für sie ist Hundisburg ein Stück Heimat. Hier haben sie 15 Jahre als Lehrer gearbeitet. "Hier sind unsere drei Kinder groß geworden", erzählt Helga Kühne. "Und wir kommen in jedem Jahr nach Hundisburg, auch unsere Kinder. Das ist die alte Heimat für unsere Familie, zu der inzwischen auch acht Enkel gehören."

Das Dorfleben wurde am Sonnabend im Festumzug lebendig, den Cornelia und Florian Jericke, Christopher Schäfer und Gerald Huth organisiert hatten. "Alle Vereine haben sich etwas einfallen lassen, viele Hundisburger haben auch einfach historische Kostüme angezogen, denn wir feiern ja 875 Jahre Hundisburger Geschichte", sagt Cornelia Jericke. Bürgermeister Nico Schmidt führte mit seiner Schwester Katja und seinem Bruder Stefan den Umzug an, in der zweiten Reihe liefen Cornelia Jericke, Sonja Sandmann und der stellvertretende Haldensleber Bürgermeister Henning Konrad Otto, der mit seiner Familie in Hundisburg lebt, alle in historischen Kostümen.