1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halberstadt
  6. >
  7. Visueller Spaziergang durch den Drömling

Erste Veranstaltung des Calvörder Heimatvereins führt die Gäste in das "Land der tausend Gräben" Visueller Spaziergang durch den Drömling

Von Anett Roisch 12.03.2011, 05:24

Calvörde. Zu einem visuellen Spaziergang durch das "Land der tausend Gräben" begrüßte Karl-Heinz Lindeke, Vorsitzender des Calvörder Heimatvereins, vor kurzem seine Vereinsfreunde und Gäste.

Thomas Klöber, Mitarbeiter der Naturparkverwaltung, hielt den Vortrag über den Drömling und zeigte historische Bilder, die Bruno Weber, der ehemalige Direktor des Haldensleber Museums, fotografiert hatte. "Weber war einer der Pioniere. Er hat schon zu DDR-Zeiten seine Beobachtungen im Drömling dokumentiert", erzählte Klöber und erklärte: "Bruno Weber, dem damaligen Kreisnaturschutzbeauftragten, ist es auch zu verdanken, dass der südliche Bereich des Drömlings, gleich hinter Calvörde, als Fischotter- und Brachvogelschongebiet ausgewiesen wurde."

Schon vor der Ausweisung als Naturpark gab es im Drömling Bemühungen engagierter Naturschützer zum Erhalt des Fischotters.

So wurde am 21. November 1979 auf Beschluss der damaligen Räte der Kreise Haldensleben, Klötze und Gardelegen, der Bereich zum Fischotterschongebiet erklärt. Weber war der Hauptinitiator dieser Bemühungen. Von ihm stammen auch die meisten Fischotternachweise aus der Zeit von 1950 bis 1985.

Auf der Karte zeigte Klöber den Drömling vor der Urbarmachung. "Die grünen Flecken sind die kleinen Horste, die aus dem alten Moor herausragten, wie hier Kämkerhorst, wo wir heute unser Informationshaus haben. "Mit dem Beginn der ersten Melioration hat man den Drömling mehr oder weniger trocken bekommen", erzählte der Ranger und ergänzte: "Die Geschichte des Drömlings hat schon immer etwas mit Wasser zu tun. Drömling - locus Thrimening heißt schwankende Örtlichkeit: das Gebiet im Südwesten der Altmark trug jahrhundertelang seinen Namen zurecht. Streift man heute durch das mit seinen 28 000 Hektar größte Niedermoor Sachsen-Anhalts, schwankt der Boden unter den Füßen kaum.

Der Preußenkönig Friedrich der Große ordnete 1770 die Entwässerung und Kultivierung des Drömlings an, so dass sich das Gebiet heute mit seinen zahlreichen Gräben und Kanälen als einzigartige Kulturlandschaft präsentiert.

Die nächste Veranstaltung des Heimatvereins findet am Donnerstag, dem 24. März, um 19 Uhr im Goldenen Löwen statt. Dann wird Calvördes Pfarrer Andreas Knauf ein Buch zum Thema "Konfrontation mit dem Schicksal" vorstellen. Der Eintritt zur Buchvorstellung ist frei.