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Abschlussfeier für die Abiturienten des Haldensleber Professor-Friedrich-Förster-Gymnasiums/Schulleiterin Sylvia Bolle: "... ein freundlicher und unbeschwerter Jahrgang"

Von Marita Bullmann 04.07.2011, 06:51

68 Abiturienten des Professor-Friedrich-Förster-Gymnasiums erhielten am Sonnabend in einer festlichen Veranstaltung in der Ohrelandhalle ihre Zeugnisse. Diesen Abend gestalteten die Schülerinnen und Schüler musikalisch selbst.

Haldensleben. "Mit dem heutigen Tag schließt sich für Sie die Tür des Professor-Friedrich-Förster-Gymnasiums, und Sie haben sich die Chance erarbeitet, dass sich viele neue Türen öffnen", wandte sich Schulleiterin Sylvia Bolle an die festlich gekleideten jungen Leute. "Was für ein Jahrgang war das? Was zeichnet ihn aus?" fragte sie und erklärte: "Es ist ein sehr freundlicher und unbeschwerter Jahrgang." Die jungen Leute sorgten für eine heitere Atmosphäre, nutzten so manche Gelegenheit für Albernheiten und Ablenkungen, und verloren recht selten ihren Optimismus. Gleichermaßen sei die Jahrgangsstufe aber auch unverwechselbar, einsatzbereit, fantasievoll und vielseitig interessiert.

Die Schulleiterin machte das an einigen Schülern deutlich. Es gebe zahlreiche Leseratten in diesem Jahrgang, erläuterte sie, und führte Gespräche über Bücher mit Alina Heusmann und Frauke Folkens an. Sie lobte auch die Klassensprecher Vanessa Markstein, Theresa Neuhaus, Stefan König und Jan Rostkovius, deren Organisationstalent so mancher Höhepunkt auf Klassen- und Schulebene zu verdanken gewesen sei und die sich um den Zusammenhalt in der Klasse und Klassenstufe verdient gemacht haben. Und Sylvia Bolle führte Marius Richter an, der als Lebensretter Schlagzeilen gemacht und ganz bescheiden darüber berichtet hatte, wie er eine Frau vor dem Ertrinken gerettet hatte. Annika Gruß und Anja Kruse entwickelten im Rahmen des Projektes "future ego" eine Geschäftsidee. Phil Seelmann, Kevin Michael und Alexander Reuper waren bei der NaT-Working Initiative des Max-Planck-Institutes Magdeburg erfolgreich, sie konzipierten autonome Roboter. Und Sylvia Bolle führte Anne Lietze und Luise Jorgas an, die ein Jahr in den USA beziehungsweise Thailand verbracht hatten. Sieben Abiturienten wollen jetzt mit "Work and Travel" oder mit Aupair-Tätigkeit die Welt besser kennenlernen. 39 der 68 Abiturienten, so hatte sie eingangs erklärt, werden ein Studium beginnen.

"... einigen eine dritte zweite Chance gegeben"

Die Schulleiterin führte Weiteres an, das prägend für die Abiturienten war. Dabei sprach sie sowohl über Ergebnisse aus dem Kunstunterricht als auch über den Kooperationsvertrag des Gymnasiums mit der Universität "Otto von Guericke", und die Abiturienten waren die ersten Nutznießer des naturwissenschaftlichen Tages mit der Uni Clausthal-Zellerfeld. Sylvia Bolle erinnerte an das Leichtathletik-Festival 2010 in Haldensleben. "Die Welt war zu Gast in Haldensleben, und Sie waren hervorragende Gastgeber", lobte sie. Weiter führte sie die Freude am Gesang und Instrumentalspiel an, was in zahlreichen Konzerten eindrucksvoll zu erleben war. Am augenfälligsten dafür aber war die Feierstunde am Sonnabend, denn im Wesentlichen bestritten die Abiturienten die kulturelle Umrahmung selbst.

Als großer Chor standen die Teilnehmer der Musikkurse der Klasse 12 auf der Bühne, um "Amazing Grace" zu singen oder auch "Thank you for the music" von Abba. Eine kleinere Gruppe fand sich zusammen, um den bekannten Song von "Karussell", "Als ich fortging", anzustimmen. Die Titel hatten die Abiturienten mit ihrer Musiklehrerin Dorette Lehr einstudiert. Victoria Kunze rezitierte ein Gedicht von Mascha Kaléko, Annika Kamm trug eine Komposition auf der Violine vor. Die Abiturientin Anne Lietze trat mit Verena und Kathleen Olschak sowie Lavinia Bergmann als Querflötenquartett auf. Die vier Schülerinnen der Musikschule Haldensleben-Wolmirstedt haben schon erfolgreich an Wettbewerben von "Jugend musiziert" teilgenommen. Adrian Kelinger unterstützte die Abiturienten in ihrem Festprogramm am Klavier.

Für ihre besonderen Leistungen rief die Schulleiterin vier Abiturienten auf die Bühne: Julia Meis bestand ihr Abitur mit einem Durchschnitt von 1,2. Anne Lietze erreichte 1,3, Alexander Reuper 1,4 und Annika Kamm 1,5. Oliver Lietz, der Vorsitzende des Fördervereins des Gymnasiums, überreichte den Jahrgangsbesten Urkunden und kleine Beihilfen für ihre Ausbildung. Dankeschön sagte die Schulleiterin auch den vier Klassensprechern, den Elternvertretern, ihren Kollegen und allen, die auch an der Organisation des Abiballs beteiligt waren.

Als letzte Rednerin der festlichen Veranstaltung trat Jana Becker ans Pult, um Eltern und Lehrern Dank zu sagen. Das Leben bestehe nicht nur aus spaßigen Momenten und Leichtigkeit, führte sie an. "Das haben wir jetzt begriffen." Sie hielt eine sehr emotionale Rückschau auf die zurückliegenden Jahre. "Wir wissen, wie sehr wir andere Menschen, die uns lieben, brauchen." Und so dankte sie nicht nur den Eltern, sondern auch den Lehrern, die "einigen eine dritte zweite Chance gegeben haben und uns bis hierher gebracht haben."