1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halberstadt
  6. >
  7. Seelsorger aus der Börde helfen in Magdeburg

Notfallbegleiter bis zum 1. Juni dort im Einsatz Seelsorger aus der Börde helfen in Magdeburg

Von Mandy Ganske-Zapf 05.04.2012, 03:16

Auf die Notfallseelsorger im Landkreis Börde kommt in den nächsten zwei Monaten mehr Arbeit zu. Weil die Magdeburger Notfallseelsorge aufgelöst wurde, springen die Ehrenamtlichen aus der Börde neben ihrer eigenen Arbeit im Kreis ein.

LandkreisBörde l Das Magdeburger Team gilt seit dem 1. April wegen interner Probleme erstmal als aufgelöst. Die Seelsorge ist ein Angebot des evangelischen Kirchenkreises als "erste Hilfe für die Seele" - beispielsweise bei Unfällen, Katastrophen und allen persönlichen Krisen. Es gibt sie seit zwölf Jahren. Offiziell gehörten 20 Leute zum Team. Nun soll es völlig neu aufgebaut werden - bis zum 1. Juni. Bis dahin springen die Notfallseelsorger aus dem Landkreis Börde ein.

Die Koordination der ehrenamtlichen Seelsorger, die sich aus der gesamten Börde für Einsätze in der Landeshauptstadt bereithalten, hat Friedrich von Biela vom Börde-Süd-Team übernommen. "Das ist nicht leicht. Für die Übergangszeit von acht Wochen können wir das aber machen. Das ist eine klare Perspektive", sagte er zur Volksstimme über die Herausforderung.

In Kooperation mit den ehrenamtlichen Notfallseelsorgern aus dem Norden des Kreises um ihren Leiter Mario Hensel stehen 14 Männer und Frauen für poten- tielle Einsätze in Magdeburg bereit. Die Notfallseelsorge für den Kreis selbst werde davon nicht berührt, versicherte von Biela. "Die Einsätze sind trotzdem abgesichert." Sechs bis acht Ehrenamtler sind dafür im Dienst - bei durchschnittlich ein bis zwei Einsätzen im Monat.

"Es betrifft uns im Norden nicht so stark, weil wir in der Nähe wohnen. Und wir sind nur ein kleines Team."

Notfallseelsorger Mario Hensel

Auch von Bielas Kollege im Norden des Kreises glaubt, dass die zusätzlichen Aufgaben in den kommenden Wochen zu bewältigen sind. Mario Hensel: "Es betrifft uns im Norden nicht so stark, weil wir in der Nähe wohnen. Und wir sind nur ein kleines Team." Die Hauptlast liege im Süden bei den Mitgliedern. "Ich denke aber, das schaffen wir."

Zuversichtlich zeigte sich auf Volksstimme-Nachfrage ebenso Roland Läbisch, Chef der Rettungsleitstelle im Kreis, wo alle Einsätze von Rettungskräften koordiniert werden. Bei ihm werden vorläufig die Anfragen nach Notfallseelsorgern aus Magdeburg eingehen. "Dann gehen wir unsere Meldewege, und ich denke, dass das funktioniert", so Läbisch.

In Magdeburg waren unterdessen Zweifel geäußert worden, ob diese ehrenamtliche Arbeit aus der Börde heraus geleistet werden könne. Der Grund: Es seien in der Vergangenheit Bitten aus den angrenzenden Kreisen eher an Magdeburg herangetragen worden, so auch aus der Börde. Ihm sind solche Anfragen nicht bekannt, er könne sich maximal einen Einzelfall in den vergangenen Jahren vorstellen, zerstreute Friedrich von Biela diese Bedenken.

Auch die verantwortlichen Stellen im Kreis, die mit der Notfallseelsorge und ihrer Arbeit vertraut sind, sehen diese Zweifel als unbegründet an. Nun machen sich die ehrenamtlichen Seelsorger und Notfallbegleiter an die Arbeit.

In der Landeshauptstadt wird zugleich damit begonnen, das ehrenamtliche Team der Notfallseelsorger neu zu formieren.