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Walbecker Turmfalken zufrieden mit der 7. Auflage ihres Irisch-keltischen Spektakels Ehrbare Ritter und Raufbolde kämpfen an der Kirchenruine um die Gunst der Weiber

Von Carina Bosse 05.07.2012, 05:17

Ein rundum gelungenes Irisch-keltisches Mittsommerfest können die "Walbecker Turmfalken" resümieren. Besucher strömten in Scharen zur Kirchenruine.

Walbeck l Die monatelangen Vorbereitungen des Vereins "Walbecker Turmfalken" auf das 7. Spektakel rund um die Klosterkirchenruine haben trotz durchwachsenen Wetters Früchte getragen.

Der Freitag begann allerdings mit einem Regenschauer. Doch gegen 20.30 Uhr war er durchgezogen, und etliche Gäste fanden noch den Weg auf den Hagen. "Besonders die Feuershow kam an diesem Abend sehr gut an", freute sich Ilona Sorge von den Turmfalken rückblickend.

Auch in den Lagern der einzelnen Sippen herrschte bei Angeboten wie Schwertkampf, Bogenturnier und Pfeilewerfen gute Laune und beste Stimmung. Lager- und Verkaufsstandleute traten zufrieden den Heimweg an, so die Turmfalken.

Am Sonnabend strömten Menschenmassen zum Fest. Die ohnehin durch Tiefbauarbeiten im Ortskern leidgeprüfte Gemeinde war kurz vor dem Parkkollaps. Jedes noch so kleine Stückchen war zeitweise, insbesondere zum Abend hin, komplett zugeparkt.

Oben auf dem Berg unterhielten die Mittelalterfreunde an zahlreichen Ständen in den Lagern, auf den Bühnen, in der Ruine und davor das Publikum. Herold Cedric Cadfannen zu Nova Civitas war kurzzeitig zum Marktvogt aufgestiegen und überließ seinem buckligen Ugluck das Herold-Amt und das Verlesen der Marktordnung. Der allerdings hatte nichts als Schabernack und dummes Zeug im Kopf, was das Publikum sehr zur eigenen Freude zu spüren bekam. Und gekämpft um des Weibes Gunst wurde natürlich auch.

Die Walbecker Hagenwichtel aus dem Kindergarten hatten sich auf das Fest mit einem eigenen Ritterfest vorbereitet und stimmten ihre Eltern mit einem Programm am Nachmittag ein. Im Kreuz-Garten wartete Puppenspielerin Peggy Helmecke aus Uthmöden in ihrem Zelt auf kleine Zugucker. Gemütlichkeit kam auf, als sich die musikalischen Gäste aufmachten, das Volk zu unterhalten. Neben "Scherbelhaufen" und "Exoriente" hatten die Walbecker die holländischen Musiker von "Rapalje" zu Gast.

"Es passte einfach alles. Nicht nur das Wetter spielte mit, sondern auch unsere Gäste, die zum größten Teil sehr beeindruckt von der Atmosphäre, dem Ambiente und der Gastfreundlichkeit waren", sagte Ilona Sorge. So wie Martina Fernholz aus Burgdorf, die das erste Mal mitgefeiert hatte. "Der Markt war liebevoll und sicher mit viel Arbeit organisiert. Wir haben uns willkommen und wohl gefühlt", schwärmte die Besucherin aus Niedersachsen. Von dort hatten viele Gäste den Weg nach Walbeck gefunden, aber auch aus der Magdeburger Region und dem Harz waren sie gekommen.

Das gelungene Fest bestätigten auch die Akteure. Nico Ohnhaar von den Spielleuten Exoriente lobte die Marktorganisation, den superschönen Platz am Fuße der alten Kirchenruine und besonders die Walbecker Turmfalken: "Das sind Veranstalter wie man sie gern hat, immer ein offenes Ohr, dankbar und einfach eine klasse Versorgung", sagte er. Das Resümee von Exoriente: "Wir kommen gern wieder."

Einziger Wermutstropfen war der große Gewitterguss in der Nacht zu Sonntag. Zwar war das Fest da bereits beendet und die Besucher wieder daheim, doch die Wege in den Lagern verwandelten sich in Matschtümpel. Zum Glück blieben Schäden aus, berichtete Ilona Sorge.