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  7. Haveldorf Nitzow kann auf eine "starke, stabile, gesunde Feuerwehr" stolz sein

Wehrleiter Andreas Eckert spricht auf der Jahresversammlung aber auch kritikwürdige Punkte an Haveldorf Nitzow kann auf eine "starke, stabile, gesunde Feuerwehr" stolz sein

Von Dieter Haase 11.02.2013, 02:22

Auf die höchste Zahl an Einsätzen "seit ich Wehrleiter bin" hat Andreas Eckert in seinem Jahresbericht 2012 auf der Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Nitzow am Freitagabend zurückgeblickt.

Nitzow l Insgesamt neunmal hatte die Stendaler Leitstelle die Nitzower Wehr im Jahr 2012 alarmiert; Andreas Eckert zählte die Einsätze am Freitag im Dorfgemeinschaftshaus noch einmal kurz auf: ein Garagenbrand am 11. März An der Freiheit in Havelberg, ein Waldbodenbrand am 2. Mai zwischen Havelberg und Müggenbusch, ein Waldflächenbrand am 22. Mai hinter der alten Bahnhofstraße in Nitzow, an der gleichen Stelle am 24. Mai ein weiterer Brand, am 26. Juli ein angeblicher Dachstuhlbrand im Neustädter Weg in Havelberg, der sich dann als Heckenbrand entpuppte; ein Dixibrand am 30. August auf dem Havelberger Pferdemarkt, ein Graslandbrand hinter der Kfz-Werkstatt an der alten Bahnhofstraße in Nitzow, eine Tragehilfe für den Rettungsdienst in der Nitzower Dorfstraße im November. Den größten Einsatz gab es an einem Sonntag. Am 5. August standen in Toppel 750 Heuballen lichterloh in Flammen.

Zum Waldbodenbrand bei Havelberg konnte die Wehr allerdings nicht ausrücken, fügte der Wehrleiter an. "Zu der Tageszeit um 9.45 Uhr stand nur ein Kamerad zur Verfügung." Womit er das Problem der Einsatzbereitschaft in der Zeit ansprach, in der die aktiven Kameraden ihren Arbeitsverpflichtungen nachgehen. "Sprecht mit den Arbeitgebern, ob ihr wenigstens dann mit ausrücken könnt, wenn der Einsatz vor dem Beginn eurer Arbeitszeit liegt." Diese Bitte legte Andreas Eckert allen seinen Feuerwehrfrauen und -männern ans Herz. Derzeit zählt die Nitzower Wehr übrigens 15 aktive Kameraden, darunter drei Frauen. Acht davon sind Atemschutzgeräteträger, womit die Ortswehr mit solchen Kräften super bestückt ist.

"Dennoch: Der momentane Ausbildungsstand unserer Wehr kann nicht befriedigen", kritisierte Andreas Eckert. "Die Teilnahme an den Ausbildungen ist sehr schwankend. Wenn sich dieser Zustand in den nächsten Jahren nicht verbessert, fehlen uns Gruppenführer, Maschinisten undsoweiter. Gründe dafür liegen unter anderem in der Arbeitsmarktlage, in der Politik, aber auch in der persönlichen Einstellung eines jeden Kameraden." Zumindest gibt es in dieser Frage für dieses Jahr schon etwas Erfreuliches zu vermelden: Jugendwart Christian Schaper hat sich bereit erklärt, im Juni einen Gruppenführerlehrgang an der Feuerwehrschule in Heyrothsberge zu absolvieren.

Im sportlichen Bereich haben die Nitzower auch im Vorjahr wieder prima mitgemischt. Mit Platz 1 beim Löschangriff-Ausscheid des Abschnittes Havelberg qualifizierten sie sich für den Kreisausscheid am 21. Juli in Klietz. "Von den dazu angereisten über 20 Wehren belegten wir mit einer Zeit von 23,08 Sekunden einen hervorragenden 7. Platz", berichtete Andreas Eckert. Was diese Leistung wert ist, machte anschließend auch der Abschnittsleiter und Havelberger Stadtwehrleiter Ulrich Ziegler, der als Gast an der Versammlung teilnahm, noch einmal deutlich: "Wir sprechen über den 7. Platz von insgesamt 202 Wehren mit rund 5000 Feuerwehrleuten im Landkreis." Die Nitzower Wehr bezeichnete er als eine "starke, stabile, gesunde Feuerwehr, in der alle Altersbereiche vertreten sind" und die "auch die Kameradschaftspflege, die gemütlichen Stunden, nicht vergisst". Die Einsatzkräfte aus dem Havelort seien zudem eine nicht wegzudenkende Unterstützung für die Havelberger Feuerwehr, zuletzt zum Beispiel im Januar beim Hausbrand in der Lindenstraße. Aber auch umgekehrt, bei Einsätzen in Nitzow, habe sich das gemeinsame Handeln beider Wehren bewährt.

Dieter Härtwig vom Havelberger Ordnungsamt würdigte in seinem Grußwort zudem den "tollen Beitrag der Wehr für das dörfliche Leben". Dass eine Wehr sich zum Beispiel selbst am Weihnachtsmarkt aktiv beteilige, wie es in Nitzow der Fall sei, gebe es in anderen Dörfern kaum.