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Das Kulturprojekt Stadtinsel ist zu einer festen Größe im Kulturleben geworden 2000 Besucher in der Buchstation

Von Andrea Schröder 08.02.2014, 02:26

Das Kulturprojekt Stadtinsel geht in das vierte Jahr seines Bestehens und hat weiter das Ziel im Auge, Havelberg zur "kleinsten Kulturhauptstadt Europas" zu entwickeln. Vieles hat sich bereits etabliert, anderes entwickelt sich. Für die Buga werden Ideen gerade abgestimmt.

Havelberg l "Trotz der Flut, die wir alle zu spüren bekommen haben, verlief das Jahr 2013 äußerst positiv", schätzt die Vorsitzende des seit 2011 eigenständigen Vereins Kulturprojekt Stadtinsel, Karin Laurenz, ein. "In der Buchstation hatten wir knapp 2000 Besucher, und das ohne Kino, Lesungen und Stadtfest." Im Kino sind es jeden Freitag durchschnittlich 15 Besucher. Zusätzlich nutzen Vereine, Schulen, Hort und Jugendzentrum die Möglichkeit des Filmschauens in der Buchstation.

Ab März ist wieder jeden Freitag Kino

Dort, in der Langen Straße 10, finden an jedem ersten Dienstag eines Monats auch Lesungen statt. "Sie sind sehr gut besucht, manchmal müssen wir noch Stühle dazu stellen." Richtig toll war es auch auf dem Künstlerhof mit abendlichem Grillen beim Inselfest, blickt Karin Laurenz gern auf die Ausstellungen und Arbeiten verschiedener Künstler zurück. Eine Neuauflage gab es im Mai in Zusammenarbeit mit dem ArtHotel und der Stadt Werben mit dem Projekt "Hol über". Damit der Fluss kein Hindernis für Besucher der Kulturveranstaltungen darstellte, gab es Sonderfahrten der Fähre. Etabliert haben sich inzwischen die Ausstellungen, die hauptsächlich in der Galerie Lange Straße 1 stattfinden. Zwölf waren es im vergangenen Jahr, sagt Klaus Schröter, der sich als Galerist darum kümmert, interessante Künstler in die Hansestadt zu holen. Die Galerie in der Langen Straße 36 ist nur im Sommer nutzbar.

Der sich hinter der Buchstation befindliche Künstlerhof wird gern von Kunstschaffenden genutzt. Im vergangenen Jahr hatten dort der Havelberger Klaus Kubat und die Amerikanerin Karola Dance für das Fische-Projekt zur Buga gearbeitet, zwei Künstlerinnen aus Koblenz fotografierten, filmten und malten und die Gruppe "nartur" nutzte zum Stadtfest die Räumlichkeiten. Seit Ende vergangenen Jahres ist dort Anna Koszinowski tätig. Die gebürtige Thüringerin hat im Sommer ihr Kunststudium in Berlin beendet und sich Havelberg als geeigneten Ort für ihr Schaffen ausgewählt (dazu demnächst mehr).

Anfang des vergangenen Jahres hatten sich Mitglieder des Kulturprojektes zudem erfolgreich mit dafür eingesetzt, dass der Verein "Kunst im Rathaus Havelberg", der vor der Auflösung stand, weiter bestehen bleibt. Gestartet war das Projekt "Türen suchen Freunde", mit dem historische Türen aufgearbeitet werden sollen.

Kulturworkshop für 28. Februar geplant

Daran soll weiter gearbeitet werden, berichtet Karin Laurenz. Genauso am Theaterprojekt mit dem Berliner Schauspieler Tibor Taylor. Ob wie geplant die Bühne im Mühlenholz nutzbar gemacht werden kann, steht noch nicht fest. Doch ließen sich andere Orte für dieses und andere Projekte finden.

Die Gestaltung von Schaufenstern in leerstehenden Häusern ist etabliert. Dort präsentieren sich zum Beispiel die Ortschaften der Hansestadt. Eine feste Größe im Vereinsleben ist zudem der Adventskalender gemeinsam mit dem Verein "denkMal und Leben" in der Domkurie D8.

Sehr gefreut hat sich die Vereinsvorsitzende über ihre Auszeichnung mit der Ehrennadel für ehrenamtliche Arbeit. "Ich sehe das als besondere Achtung meiner Arbeit und zugleich als Ansporn", sagt Karin Laurenz. Zurückblickend auf den Beginn im Jahr 2010, als der Osnabrücker Reinhart Richter das Kulturprojekt initiierte, haben sich viele kulturelle Dinge auf der Stadtinsel entwickelt und etabliert. Dieser Weg soll weiter beschritten werden, auch mit dem speziellen Blick auf die Buga im nächsten Jahr. Klaus Schröter kann sich vorstellen, neben der Galerie und den geplanten Malerpleiniars vor allem auch für die Wintermonate Angebote zu schaffen, die Einheimische und Touristen interessieren - ein mögliches Thema für den nächsten Kulturworkshop, der für Freitag, 28. Februar, geplant ist. Der Anfang, alle Kulturinteressierten an einen (Stamm-)Tisch zu bringen, war im Mai gemacht worden. Die Hochwassersituation führte dann dazu, dass weitere Termine abgesagt werden mussten. Nun sind alle Interessenten zu 19 Uhr in die Buchstation eingeladen.

Im März startet dann die Buchstation wieder, die jetzt wegen der Heizungssituation eine Pause eingelegt hatte. Jeden Freitag gibt`s dann wieder Kino. Dank der Unterstützung von der Volksbank sind zudem Openairs etwa zum Inselfest angedacht. Anfragen für den Künstlerhof gibt es zahlreiche. Ebenso Ideen für das Buga-Jahr etwa mit einer Künstlerkarawane. Da läuft derzeit die Abstimmungsphase und es gibt regelmäßige Treffen.