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Jäger Detlef Rieck informierte die Jagdgenossenschaft Zwei Drittel des Rehbestandes um Schönfeld sind verschwunden

Von Ingo Freihorst 26.03.2014, 02:14

Schönfeld l Zwei Drittel des Rehwildes und 75 Prozent des Hasenbestandes in der Gemarkung Schönfeld hatte die Flut dahingerafft. - Das schätzte Jagdpächter Detlef Rieck auf der Versammlung der Jagdgenossenschaft am Sonnabend in Schönfeld ein. Entsprechend sieht die Strecke aus: Nur ein Bock wurde vor der Flut erlegt, vier Rehe verendeten nach Verkehrsunfällen. Nach der Hochwasserkatastrophe konnte der Waidmann über Monate nicht ins durchnässte Revier, zudem gab es Wichtigeres als die Jagd.

Sieben Schwarzkittel blieben im fast abgelaufenen Jagdjahr ebenso auf der Strecke wie vier Füchse, ein Marder, zwölf Waschbären, ein Mink und vier Nutrias. Besorgniserregend fand der Jäger, dass das Rotwild in großen Rudeln von 80, 90 Tieren durchs Land streife und sogar Zäune zerstöre - er vermute, dass der Wolf daran eine Aktie habe. Zurückgegangen seien hingegen die Junghirschrudel. Kahlwild trete nur sporadisch auf, es werde seiner Meinung nach zu wenig bejagt, eine Nachtschussgenehmigung sei erforderlich.

Prämie für die Raubwildjagd

Norbert Zander regte auf der Versammlung an, wie andere Genossenschaften auch den Abschuss von Raubwild zu belohnen. Denn die Jagd auf diese Tiere ist nicht ganz billig - Lockfutter muss für die Fallenjagd gekauft werden, ebenso Munition. Beschlossen wurde eine Prämie von 100 Euro.

Innereien als Köder könne er für die Fallenjagd nicht verwenden, sagte Detlef Rieck - diese locken zumeist Katzen an. Also müsse er Hornspäne kaufen. Zudem sei die Kontrolle sehr zeitaufwendig.

Zu den Waschbären meinte er, dass diese an der Havel schon in der Dämmerung aktiv würden. Um des Problems Herr zu werden, sei mindestens ein hauptberuflicher Fallensteller vonnöten. Sorgen bereiten ihm die leerstehenden Grundstücke im Ort, wo sich die Kleinbären mit Vorliebe einnisten. Die amtliche Genehmigung für die Gänsejagd hatte zwei Wochen in Anspruch genommen - dann blieben leider nur noch sieben Tage Zeit.

Die Pacht von zwei Euro je Hektar wird vollständig an die Jagdgenossen ausgezahlt. Wichtig ist dazu aber eine aktuelle Bankverbindung.