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Die Gemeinde Wust-Fischbeck investiert im laufenden Jahr so viel wie nie zuvor Riesenetat: 14 Millionen Euro Investitionen

Von Anke Schleusner-Reinfeldt 26.04.2014, 03:22

Mit gut 13,8 Millionen Euro Investitionen mutet der Vermögenshaushalt der Gemeinde Wust-Fischbeck für 2014 beinahe utopisch an. Die Behebung der Flutschäden sorgt für diese riesige Summe.

Wust-Fischbeck l Gerade mal 364000 Euro betrug das Haushaltsvolumen 2013, sonst war es auch nicht viel mehr. Nun sind es mehrere Millionen Euro, die in die Erneuerung von flutgeschädigten Straßen, Brücken, Gemeinschaftshäusern, Wohnungen... fließen. Fast alles wird zu 100 Prozent vom Land getragen. Lediglich für ihre Wohnungen bekommt die Gemeinde nur 80 Prozent, 20 Prozent Eigenanteil sind wie auch von den privaten Hausbesitzern selbst aufzubringen.

Allein die Gemeindestraßen - es sind zusammengerechnet 50 Straßenbaumaßnahmen im Bereich Wust-Fischbeck - schlagen mit 7,6 Millionen Euro zu Buche. Dazu kommen noch einmal 2,5 Millionen Euro für den ländlichen Wegebau im Außenbereich und 15000 Euro für Ersatzpflanzungen im Außenbereich.

Noch nicht für alle Pläne liegt Genehmigung vor

Für die Schadensbeseitigung an Gewässern werden 100000 Euro gebraucht; für die Wiederherstellung des Wuster Parkes 400000 Euro; für das Fischbecker Sportlerheim 313000 Euro, für das Fischbecker Haus der Vereine 361000 Euro, für das Dorfgemeinschaftshaus in Kabelitz 478000 Euro, für das Backhaus in der Wuster Siedlung 2800 Euro, für die Kellersanierung im Schul-Nebengebäude 120500 Euro und für den Wuster Bauhof 22700 Euro.

1,1 Millionen Euro wird es kosten, den Brandschutz wieder ordnungsgemäß sicherzustellen. Für den Neubau des Fischbecker Gerätehauses gibt es 969000 Euro vom Land. Die Instandsetzung des Wuster Gerätehauses kostet 45000 Euro.

Für einen Teil dieser Maßnahmen (u.a. Gerätehaus Fischbeck und Dorfgemeinschaftshaus Kabelitz) liegen die Bestätigungen vom Land bereits vor, auf den großen Teil wird allerdings noch gewartet, besonders dringlich auch für den Park, der wegen umsturzgefährdeter Bäume gesperrt ist.

Für die Modernisierung der Schulküche (wir berichteten am Donnerstag) sind 40000 Euro Ausgaben im Vermögenshaushalt eingeplant. Das ist die Hälfte des Eigenanteils, die andere Hälfte war schon in den Vorjahren in den Haushalt eingestellt.

Im Vermögenshaushalt inbegriffen ist die Investitionspauschale, die das Land an die Gemeinde zahlt: 98400 Euro - mit 2500 Euro etwas weniger als im Vorjahr. Aus der Rücklage müssen 30000 Euro entnommen werden.

Beim Verwaltungshaushalt, der unter anderem die Lohn- und die Bewirtschaftungskosten für die kommunalen Einrichtungen (Jugendklubs, Dorfgemeinschaftshäuser, Sportstätten...) beinhaltet, gibt es kaum Veränderungen zu 2013. 1,44 Millionen Euro müssen aufgebracht werden. Darin schlagen die gestiegene Kreisumlage mit 411000 Euro und die Umlage an die Verbandsgemeinde mit 455000 Euro am kräftigsten zu. Positiv ist, dass die Gemeinde eine deutlich höhere Gewerbesteuer (167000 Euro) einnimmt als im Vorjahr.

Kämmerin Renate Roßkamp machte den Ratsmitgliedern deutlich, dass es mit der vom Land angeordneten doppischen Haushaltsführung ab dem kommenden Jahr einschneidende Veränderungen geben wird. Denn diese Haushaltsführung, auf die sich die Verwaltung seit 2012 mit der Erfassung sämtlichen Eigentums und dessen finanzieller Bewertung vorbereitet, hat zur Folge, dass die Gemeinde für ihr Eigentum Abschreibungen bilden muss. "Weil die Finanzen auch ohne diese Rücklagen schon knapp sind, muss man sich ganz genau überlegen, welche Einrichtungen man sich überhaupt noch leisten kann und von welchen man sich trennen muss. Noch haben wir es geschafft, den Haushalt der Gemeinde Wust-Fischbeck ausgleichen zu können, ohne an den freiwilligen Ausgaben zu kürzen."

Überschaubare Schuldenlast

Die Rücklage besteht am Ende des Jahres - wenn alle Ausgaben wie geplant getätigt werden und die Einnahmen wie erhofft fließen, aus 56000 Euro. Schulden hatte Wust-Fischbeck Ende 2013 überschaubare 343000 Euro. Sie sollen dieses Jahr durch Tilgungen auf 298000 Euro sinken, "ein sehr gutes Ergebnis", erklärte die Kämmerin. Die Pro-Kopf-Verschuldung liegt damit bei 207,95 Euro.