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  7. Fluteinsatz 2013 war zugleich der größte der Schönfelder Wehr

Ortswehrleiter Tobias Mahnitz berichtete beim Empfang am Freitagabend aus der Geschichte der Feuerwehr Fluteinsatz 2013 war zugleich der größte der Schönfelder Wehr

Von Ingo Freihorst 12.05.2014, 03:29

Schönfeld l Beim Empfang im Bergeraum der Agrargenossenschaft informierte Ortswehrleiter Tobias Mahnitz am Freitagabend über die Geschichte der 80 Jahre alten Feuerwehr Schönfeld. Eingefunden hatten sich hierzu die Aktiven und Alterskameraden sowie deren Angehörige, Delegationen von Wehren aus der Umgebung, auch Verbandsbürgermeister und Dienstherr Bernd Witt, Kreisbrandmeister Ringhard Friedrich sowie der stellvertretende Landrat Sebastian Stoll.

Das Gründungsdatum ist der 7. November 1934, informierte der Wehrleiter. Die entstandenen großen landwirtschaftlichen Nutzflächen, der Wald ringsum, die Elektrifizierung sowie die Baustoffe der Häuser waren Gründe für das Schutzbedürfnis der Bewohner. Erster Wehrleiter wurde Adolf Börgershausen, ihm folgte bis Kriegsende Otto Rohst. Die Aktiven verfügten über eine Handdruckspritze und Schläuche, in der Dorfstraße gab es drei Zapfstellen für Wasser.

Der Krieg reduzierte die Zahlen der Freiwilligen drastisch, auch der Volkssturm benötigte Menschen - die Wehr lag am Boden. Bürgermeister Alfred Benneckendorf sorgte nach 1945 dafür, dass die Wehr wieder einsatzbereit wurde. Immerhin hatte der Ort mit über 600 Einwohnern mehr als doppelt so viele Bewohner als vorm Krieg. Erste Bewährungsprobe war im Januar 1946 ein Scheunen- und Stallbrand.

Emil Strasiewski leitete die Wehr bis 1953, 1954 übernahm Alfred Mahnitz - der Uropa des heutigen Wehrleiters - die Führung. Mit dabei waren unter anderem Gerhard Wolf, Gerhard Fischer, Willi Braunschweig, Willi Müller, Fritz Kindel, Adolf und Erich Linde, Helmut Rollenhagen und Hubert Grebin. Die Wehr erhielt eine Motorspritze und einen Transportanhänger, der von den Aktiven bei Einsätzen im Dorf geschoben wurde, nach auswärts ging es mit einem vorgespannten Trecker. In Erinnerung blieb das Sommerhochwasser 1954, wo die Deiche kontrolliert wurden, im Winter musste der vermisste Fritz Dobberkau gesucht werden.

Einen großen Einsatz gab es 1962 mit dem Brand bei Fuhrmeisters, in der Zeit wurde Willi Braunschweig Wehrleiter. Ein Jahr später wurde das Gerätehaus in der Köhnstege in Eigenleistung errichtet, Willi Richard und Erwin Schimming mauerten es hoch.

Frauengruppe gebildet

In der 1960-er Jahren wurde die Frauengruppe gegründet, sie war im vorbeugenden Brandschutz tätig. Mit dabei waren Gisela Benneckendorf, Gisela Grzella, Veronika Kleinod, Marga Böttcher, Elfi Kindel, Marianne Rieck, Elke Kuhrts und Monika Stein.

Gerd Benneckendorf wurde 1970 Wehrleiter, er übte das Ehrenamt über zwei Jahrzehnte lang aus. Ein Kleinlöschfahrzeug vom Typ Barkas erhielt die Wehr 1976. Kurzzeitig war auch Armin Schulz als Wehrleiter im Ort tätig. Fred-Wilhelm Braunschweig übernahm 1994 die Wehrleitung, in seine Amtszeit fällt 1999 auch die Einweihung des neuen und jetzigen Gerätehauses. Ein gebrauchtes importiertes Tragkraftspritzenfahrzeug ersetzte zudem den Barkas.

1996 wurde die Jugendwehr unter Jaques Mackowski gebildet, ihr gehörte auch der heutige Wehrleiter an. Der Jugendwart wurde 2003 zum Wehrleiter berufen. Seit 2007 ist Tobias Mahnitz in dem Amt, 2011 kam eine neue Motorspritze. In den letzten Jahren gab es vermehrt Hilfeleistungen, wie beim Orkan Kyrill 2007. Den größten Einsatz der Wehr hatte es im Vorjahr bei der Flut gegeben, den Aktiven und der neuen Pumpe wurde alles abverlangt.

Tradition ist bis heute der Feuerwehrball im Winter, nur führt die Jugend dabei kein Theaterstück mehr auf.