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  7. Beseitigung der Flutschäden steht in Kamern im Mittelpunkt

Bürgermeister Arno Brandt informierte neuen Gemeinderat über künftige Aufgaben / Wasserentnahme auf Campingplatz wieder möglich Beseitigung der Flutschäden steht in Kamern im Mittelpunkt

Von Ingo Freihorst 07.07.2014, 03:33

Kamern l "Die Rechte der Gemeinde gewissenhaft zu wahren, ihr Wohl und das ihrer Einwohner nach Kräften zu mehren" - dazu verpflichteten sich in der Vorwoche auch die neuen Kamernschen Gemeinderäte. Gerd Schulz aus Wulkau als an Jahren ältestes Ratsmitglied hatte diese Verpflichtung übernommen.

Die gleiche Prozedur folgte im Anschluss für den neuen Bürgermeister Arno Brandt, er wurde allerdings als Ehrenbeamter auf Zeit vereidigt. Sieben Jahre ist er nun im Amt. Zur Rats- und Bürgermeisterwahl waren in der gesetzlichen Frist keine Einsprüche erhoben worden, also ist sie gültig.

Seine erste Amtshandlung war die Begrüßung der Neulinge im Rat: Christian Leue, Detlef Riek, Ingo Hünemörder, Matthias Ruß, Sven Bünger, Ingo Mangelsdorf und Andreas Engel. Somit ist nun auch wieder Neukamern vertreten, Arno Brandt will alle Ortsteile ohnehin gleich behandeln. Der erste Entscheid des neuen Rates fiel einstimmig: Als Stellvertreterin des Bürgermeisters wurde Caren Pfundt wiedergewählt - sie hatte ihre Arbeit bislang gut erledigt und war zudem bis 2009 selbst Bürgermeisterin in Wulkau gewesen.

Arno Brandt gab anschließend seine "Regierungserklärung" ab: Schwerpunkt seiner künftigen Tätigkeit in dem Ehrenamt solle die Beseitigung der Flutschäden sein. In der Kommune seien allein Schäden in Höhe von etwa zehn Millionen Euro entstanden. Bewilligt seien derzeit die Beseitigung der Fußbodenschäden in der Gemeindescheune, in der Feuerwehr sowie in der Turnhalle. Kurz vor der Vergabe steht zudem die Sanierung eines Feldweges in Rehberg. Für die Tagesstätte ist ein Teilbescheid eingegangen.

Unter Vorbehalt wurden auch Teilbescheide für den Schönfelder Freizeitbereich erteilt: Um Rechtssicherheit zu erlangen, sind noch Abstimmungen nötig. Auf dem Campingplatz wird das Sanitärgebäude saniert, das alte wird zur Anmeldung umfunktioniert. Denn diese zieht aus der Gaststätte raus, diese wird nun größer - auch dazu gibt es eine Bewilligung. Ehe es losgehen kann, dauert es aber - gesetzliche Fristen für die Ausschreibungen und mögliche Einsprüche sind einzuhalten.

Auch einen Lichtblick gibt es hier: Die aus Kamern kommende Trinkwasserleitung ist fertig, eine Zapfstelle kann seit kurzem genutzt werden. - Mehr geht nicht, die anderen Leitungen sind noch nicht wieder nutzbar. Weil sie illegal genutzt wurde, ist beispielsweise die Abwasserleitung wieder verstopft.

Ein Sanitärcontainer wird noch aufgestellt, Angebote werden derzeit eingeholt. Ein Schwerpunkt ist hier die Wiederherstellung der Stromversorgung, sie wurde zum Schutz der Nutzer gekappt. Der regionale Energieversorger würde den Platz erschließen - aber dann im Paket.

Lehren aus der Flut ziehen

Arno Brandt regte als Lehre aus der Flutzeit zudem die Bildung eines Krisenstabes an, der bei künftigen Katastrophen eingesetzt werden kann - also auch bei möglichen Waldbränden oder größeren Unfällen. Die Dankeschön-Party soll im kommenden Jahr im Juli steigen, wenn am See hoffentlich wieder alles in Ordnung ist. Im August wird die Spendenkommission womöglich ein letztes Mal einberufen, um Resümee zu ziehen.