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Rat beschließt den Haushalt für 2014, der ohne das Minus aus den Vorjahren ausgeglichen wäre Klietz schleppt Schulden mit

Von Anke Schleusner-Reinfeldt 29.07.2014, 03:24

Der Klietzer Rat hat mehrheitlich den Haushalt 2014 beschlossen. Wäre nicht der Fehlbetrag aus den Vorjahren, wäre er ausgeglichen.

Klietz l Immerhin 44000 Euro Schulden konnten 2013 abgebaut werden, neue Schulden kommen dieses Jahr durch weiterhin sparsames Wirtschaften nicht dazu. Bleibt ein Fehlbetrag aus den Jahren 2010 bis 2012 von 358000 Euro übrig. Diesen Berg abzubauen, ist nur in kleinen Jahresscheiben möglich. "Innerhalb der gesetzlich vorgegebenen Frist kann aus heutiger Sicht bis 2019 die Deckung der Fehlbeträge nur mit Hilfe des Landes in Form von Bedarfszuweisungen realisiert werden", machte Kämmerin Bärbel Lemme deutlich.

Leisten kann sich die Gemeinde kaum etwas. Dennoch ist der Vermögenshaushalt mit 6,6 Millionen Euro enorm hoch. Fast alles - rund 6,3 Millionen Euro - zahlt das Landesverwaltungsamt für den Wiederaufbau nach der Flut überwiegend zu 100 Prozent. Genehmigt ist erst ein Bruchteil. Allerdings erfolgt die Umsetzung auch nicht in diesem Jahr. "Wir werden aufgrund der Vielzahl der Maßnahmen und der unverständlich umfangreichen Antrags- und Genehmigungsverfahren wohl bis 2020 brauchen", erklärte Bauamtsmitarbeiter Peter Hackel auf der Sitzung am Freitagabend.

Wie man in den künftigen Jahren aus der finanziellen Misere herauskommen kann, will der neue Rat in den kommenden Monaten diskutieren, um dann 2015 erste Konsequenzen ziehen zu können. Denn auf die ausstehenden Zahlungen unter anderem für Heizkosten der Neubaublöcke, die die Gemeinde überhaupt erst in die Pleite getrieben haben, brauche man kaum mehr zu hoffen. Für Günter Bähne sind der Jugendklub und das Schullandheim die "wunden Punkte". Vielleicht könne man das Schullandheim in andere Trägerschaft übergeben, gab es von mehreren Seiten Denkanstöße. Schließen will man das Haus nicht, stattdessen besser vermarkten, so Lars Pürner und Helmut Lemme. Ansonsten spare man schon an allen Ecken und Enden, mehr sei kaum drin. Steuern wurden angehoben, Mieten erhöht, das Heimatfest nur noch alle zwei Jahre gefeiert, die Vereinsförderung gestrichen und beim Personal gespart.