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Über den Verein "Gastschüler in Deutschland" nehmen Familien aus der Region für drei Monate junge Leute aus Russland bei sich auf Austauschschüler sind gern in Havelberg und Sandau zu Gast

Von Andrea Schröder 01.08.2014, 03:18

Havelberg/Sandau l Seit acht Jahren nimmt Familie Rehberg aus Havelberg für jeweils drei Monate Gastschüler aus Russland bei sich zu Hause auf. In diesem Jahr war Anastasia Kastroma zu Gast. Rehbergs beteiligen sich damit am Austauschprogramm des Berliner Vereins "Gastschüler in Deutschland".

"Es sind 300 bis 350 Schüler pro Jahr, die in Deutschland die Schule besuchen und bei Gasteltern wohnen", berichtet Detlef Rehberg. Er hat auch schon andere Familien mit ins Boot geholt. In diesem Jahr nahmen Familie Torsten Wolf aus Havelberg mit Anastasia und Familie Markus Hinz mit Olga ebenfalls Schülerinnen auf. "Es sind meist Schüler, die zu Hause in Russland die 10. Klasse besuchen und hier eine Klasse tiefer in die Schule gehen", erklärt Detlef Rehberg. Durch seine Frau Svetlana, die aus der Ukraine stammt, gibt es keine Sprachprobleme. Doch werden bei den Austausschülern, die 14 bis 16 Jahre alt sein können, Deutschkenntnisse vorausgesetzt.

Wichtig ist, dass sie voll in die Familie integriert werden, das heißt, dass sie auch im Haushalt mithelfen oder zum Beispiel auch mal im Garten Rasen mähen sollen. "Für uns sind die Austauschschülerinnen auch immer eine Hilfe, wenn es um die Beschäftigung für unseren Sohn Maik geht. Denn im Gastronomiegewerbe sind die Abende und Wochenenden ja nicht unbedingt frei." Kost und Logis stellen die Gasteltern für die Schüler.

Auch wenn es mal Probleme geben kann - Rehbergs haben bisher gute Erfahrungen gesammelt. Vom Verein aus erhalten die Gasteltern in spe im Vorfeld Bewerbungsbögen von zwei Schülern zugeschickt, für einen können sie sich dann entscheiden. Der Aufenthalt ist immer für drei Monate vorgesehen, von Ostern bis zu den Sommerferien. Die Abfahrt erfolgt zentral von Moskau aus mit Bussen.

Bevor es am Tag darauf wieder zurück in Richtung Heimat ging, war Olga Kochanova noch beim Fußballfest des Sandauer Sportvereins TuS und der Grundschule voll mit dabei, denn ihr Gastvater Markus Hinz ist Vereinsvorsitzender. Zusammen mit Christian Jarchow warf sie den Kindern an der Station "Kopfballkönig" die Bälle zu. Die 17-Jährige, die in Deutschland ihren Geburtstag gefeiert hatte, lernte in der 9. Klasse der Havelberger Sekundarschule. "Ich habe auch am Praktikum teilgenommen und im Altstadtcafé gearbeitet", erzählte sie. Sie fühlte sich bei ihren Gasteltern sehr wohl und sie hat Freunde gefunden. "Es hat mir sehr gut gefallen hier und ich möchte später einmal in Deutschland studieren."

Wer sich für das Gastschülerprogramm interessiert, bekommt nähere Informationen im Internet unter www.gastschueler-in-deutschland.de