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Ehemaliger Marktmeister und seine Stellvertreterin lässt das Marktfieber nicht los Trödelmarkt ist eine andere Welt

Von Wolfgang Masur 11.09.2014, 01:15

Zwei langjährige Kenner des Havelberger Pferdemarktes sind Helmut Schulz und Renate Reichert. Der einstige Marktmeister und seine Stellvertreterin kümmern sich als Ruheständler nun um den Kleinhandel.

Havelberg l Über viele Jahre hat die Havelbergerin Renate Reichert unter der Leitung des Marktmeisters Helmut Schulz die Geschicke des Pferdemarktes mitbestimmt. Jetzt sind die beiden im Ruhestand, der aber zum Pferdemarkt zum "Unruhestand" wird. Renate Reichert und Helmut Schulz sind an den Markttagen mit in der Zentrale des Kleinhandelsplatzes.

Hier können sie von ihren Erfahrungen, die sie über lange Zeit gesammelt haben, zehren. "Der Trödelmarkt ist aber für mich eine neue Erfahrung, denn er ist zum Beispiel nicht mit dem Handelsplatz oder Schaustellergebiet zu vergleichen. Wir haben hier direkten Kontakt zu den Kleinhändlern und lernen auch ihre Sorgen und Nöte kennen", so Renate Reichert. Sie sieht diesen Bereich des Pferdemarktes als eine ganz andere Welt. Die Trödler erzählen von den unterschiedlichsten Beweggründen ihres Besuches in der Hanse- und Domstadt.

"Der Wunsch nach Wasser und Strom bleibt."

Helmut Schulz

"Oft ist es das Geldverdienen, die knappe Rente oder eben nur eine Gaudi-Woche mit viel Spaß und guter Laune. Bei vielen ist der Havelberger Trödelmarkt zu einem Muss geworden, um Freunde und Bekannte zu treffen und mit denen zu feiern", berichtet Renate Reichert.

Ähnlich sieht das der frühere Marktmeister Helmut Schulz. "Das ist hier eine ganz andere Geschichte, die ich ja vor zwei Jahren schon einmal miterleben durfte. Das beginnt schon mit dem Ausstecken der einzelnen Plätze für die Händler und davon hatten wir dann ja am Montag schon 400! Und jetzt werden es wohl über 500 sein", lässt er am Marktfreitag seinen Blick über den Kleinhandelsplatz schweifen.

Er sieht auch die große Herausforderung für seine Kollegen, deren Arbeit jetzt durch die Nutzung der alten Funkgeräte der Feuerwehr erleichtert wurde. "Es sind aber trotzdem noch einige Kilometer am Tag zurückzulegen. Dabei hört man dann aber lobende Worte über die ein Meter hohe Aufschüttung auf den vorderen Bereich des Kleinhandelsplatzes. Die Händler wünschen sich jetzt natürlich, dass das ganze Areal aufgefüllt wird", so Helmut Schulz. "Und der Wunsch nach Wasser und Strom, direkt vor Ort, bleibt weiterhin."

Auch im kommenden Jahr wollen Renate Reichert und Helmut Schulz wieder beim Pferdemarkt als Helfer dabei sein, denn so schnell lässt einen dieses Fieber nicht los.