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  7. Todesstrafe für Klietzer Taubenmörder

Viele Helfer trugen zum Gelingen des Erntedankfestes des Heimatvereins "De Dörplüe" auf dem Museumshof bei Todesstrafe für Klietzer Taubenmörder

Von Ingo Freihorst 22.09.2014, 03:19

Die Ernte ist eingefahren, weshalb der Klietzer Heimatverein "De Dörplüe" am Sonnabend zum Erntedankfest auf den Museumshof eingeladen hatte.

Klietz l "Es war dieses Jahr eine recht gute Ernte, solche langen Acheln an der Gerste habe ich noch nie gesehen", verwies Waldi Eckert vom Heimatvereinsvorstand auf die diesjährige Erntekrone. Evelyn Zakrzewski hatte sie gebunden, die mit ihren Töchtern Franziska und Sandra auch den Läuferhof mit diversen Früchten aus Feld und Garten dekoriert hatte. Waldi Eckert denkt, dass die Überflutung des Vorjahres einen großen Anteil an der guten Ernte hatte.

Wie mühselig früher die Ernte eingebracht wurde, zeigte der Klietzer anhand der Rübenzange, welche wohl in Neuermark-Lübars geschmiedet worden war. Wohl eine hiesige Erfindung, denn in anderen Regionen war solch Gerät unbekannt. Zum Schutz vor Blasen an den Händen waren die eisernen Griffe mit Mull umwickelt worden.

Die Blicke auf sich zog beim Betreten des Museumshofes ein ausgestopfter Waschbär, welcher hoch oben auf dem Taubenkäfig thronte. Der Kleinbär hatte diesen Platz nicht umsonst erhalten, denn noch Ende Juli hatte er 20 Tauben von Waldi Eckert getötet. Bereits einen Tag später saß das Tier in der herbeigeholten Falle, für diese Mordserie bekam der Mini-Petz die Todesstrafe.

Mühselig war in früheren Zeiten auch die Zubereitung der Speisen, was Marita und Gerd Schulz aus Wulkau demonstrierten. Im 20 Liter fassenden Steinkrug wurde frisch geschnittener Weißkohl eingestapelt und Schicht für Schicht festgestampft, jede Schicht wurde gesalzen, ab und zu kamen Piment und Lorbeerblatt hinzu. Das überflüssige Wasser wurde abgeschöpft. "Zu Weihnachten ist unser Sauerkraut dann fertig", verriet Marita Schulz. Etwa neun große Köpfe passen in den Topf, der dann arg schwer ist.

Vereinsvorsitzende Elke Joachim freute sich über zahlreiche Helfer, welche zum Gelingen des Festes beitrugen. So hatten Kleingärtner Blumen und Früchte gespendet - die Blumen wurden zum Ende sogar noch versteigert. Knapp 30 Bleche Kuchen hatten Evelyn Zakrzewski und ihre Helferinnen Marlies Hempel und Antje Schulz gebacken, Uwe Läufer hatte den Ofen angeheizt. Die Feuerwehr war mit ihrem Bierwagen präsent, auch die örtliche Fleischerei und der Fischer aus Hohengöhren versorgten.

Sänger werben für Buga

Neu war diesmal das Areal, eine Wiese neben dem Museumshof bot weiteren Platz. Hier war auch die Bühne errichtet worden, der Chor der Grundschule unter der Leitung von Carmen Koch sang zuerst vom bevorstehenden Herbst. Es folgte die von Margarete Bartels geleitete Plattdeutschsingegruppe aus Havelberg, welche natürlich auch mit zwei Liedern für die Buga 2015 warb: "Von Dom zu Dom" und "Twischen Hoagelberg und Brandenburg".

Auch die Kinder kamen auf ihre Kosten, denn Jugendtreff, Kindertagesstätte sowie Walli Aust aus Wulkau unterbreiteten diverse Angebote. Die Kita bot Sackhüpfen, Federball, einen Tastpfad und Büchsenwerfen an. Viola Pohl vom Jugendtreff betreute das Glasfräsen und bei der Wulkauerin konnten Windmühlen gebastelt werden. Viele hübsche Katzen- und Tigergesichter schminkte Jenny Eckert. Und natürlich begeisterten auch die ausgestellten Tauben und Kaninchen die Jüngsten.