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Zahl der Muffel geht zurück, weil sie leichte Beute für den Wolf sind Große Jagd auf dem Truppenübungsplatz

11.11.2014, 01:12

Klietz (asr) l Die erste von drei großen Jagden auf dem Gelände des Klietzer Truppenübungsplatzes hat am Wochenende stattgefunden. Freitag wurde im Raum Großwudicke gejagt, am Sonnabend in Klietz/Schollene. Der Bundesforstbetrieb Nördliches Sachsen-Anhalt hieß dazu die "zeiss sports optics" aus Wetzlar willkommen. Zum inzwischen fünften Mal hatten sie ihre Vertriebspartner und Kunden weltweit eingeladen. Die insgesamt 75 Jäger kamen aus Südafrika, den USA, Schweiz, Belgien, Russland, Frankreich, England, Norwegen, Polen, Schweden, Dänemark, Finnland und Italien.

"Wir kommen nicht umsonst regelmäßig nach Klietz, denn hier sind die Bedingungen für unsere Ansprüche einfach ideal. Hier wird sauber und ethisch mit dem Wild umgegangen. Für so viele Jäger ist die Fläche ausreichend groß und die Wildvielfalt ist sehr interessant", nennt Vertriebsmitarbeiter Tim Castagne die Gründe, immer wieder nach Klietz zu kommen. Untergebracht waren die Schützen in Tangermünde.

Zur angesprochenen Wildvielfalt, die selbst die Jäger aus dem artenreichen Südafrika schätzen, gehören neben Rot-, Dam- und Schwarzwild auch die Muffel. Allerdings zeigte sich jetzt erstmals deutlich, dass deren Zahl schrumpft. Und das ist auf den Wolf zurückzuführen, der auch bei der Jagd mehrfach gesichtet wurde. Die Muffel stehen auf dem Speiseplan des Wolfes, sind sie doch eine leichte Beute für ihn. "Die Tiere sind einst aus Korsika eingebürgert worden und kennen den Wolf hier nicht als Feind, dementsprechend ist ihr Fluchtverhalten", begründet Forstoberrat Kurt-Werner Balke. Noch macht er sich keine Sorgen, dass es eines Tages keine Muffel mehr auf dem Klietzer Platz geben könnte.

Zwei große Jagden richtet der Bundesforstbetrieb in dieser Saison noch aus. Durch die Vermarktung des Wildbretes und der Trophäen verbucht das Forstamt gute Einnahmen. Die Trophäen bekommen die erfolgreichen Schützen nach dem Präparieren zugeschickt.

Geschossen wurden am Freitag 32 Stücke und am Sonnabend 65 Stücke Wild. Größte Trophäe, ein ungerader Zwölf-Ender-Hirsch, wurde von einem Jäger aus Südafrika im Klietzer Forstrevier zur Strecke gebracht.

Neben den Mitarbeitern des Forstamtes kamen zur Beunruhigung der Einstände auch Stöberhundegruppen aus der Altmark und Nordhessen sowie die Hundemeute aus der Prignitz von Gernot Quaschny zum Einsatz.