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Räte tragen Bedenken wegen hoher Kosten vor Keine Einigung zum Heizwerk in Klietz

Von Ingo Freihorst 23.12.2014, 02:09

Verschiedene Meinungen gibt es im Klietzer Gemeinderat zum Thema Heizhaussanierung. Eine Einigung konnte auf der "Pfefferkuchensitzung" nicht erzielt werden.

Klietz l "Frohe Weihnacht - Merry Christmas" sang der Schulchor, welcher traditionell die letzte Sitzung des Rates im Jahr eröffnet. Diesmal drehte sich im Programm unter der Leitung von Carmen Koch alles um "Teddys Weihnacht". Als Dankeschön erhielt jeder Schüler ein kleines Präsent - natürlich höchstpersönlich vom Weihnachtsmann.

Bürgermeister Jürgen Masch hatte zu dieser Sitzung noch einmal zwei Fachleute von der Firma Tilia aus Leipzig eingeladen, um über den aktuellen Stand zur geplanten Heizhausmodernisierung zu berichten. Die Kosten der alten Anlage explodieren, die Gemeinde will eine bezahlbare und sichere Wärmeversorgung erreichen.

Vier Varianten hatten die Fachleute begutachtet: die dezentrale Erdgasversorgung sowie drei zentrale Varianten mit Biogas und Holz, Biogas und Erdgas sowie Biogas und Holz mitsamt Erdgas-Blockheizkraftwerk (BHKW). Eine Biogasanlage allein würde zur Wärmeversorgung nicht ausreichen. - Diese Anlage würde übrigens von der Agrargenossenschaft errichtet.

Im Vorjahr kostete die Produktion einer Megawattstunde in Klietz immerhin 161 Euro - was letztendlich auf die Mieter umgelegt wurde. Mit den neuen Technologien würden sich diese Kosten auf 116 oder 117 Euro reduzieren.

Der Pferdefuß: Um das zu erreichen, muss die in Konsolidierung befindliche Gemeinde allerhand Geld in die Hand nehmen. Die Leipziger plädierten für die letztere Variante, da die Kommune mit dem BHKW zugleich Strom produziert, den sie verkaufen kann - was im Jahr um die 19000 Euro einbringen würde. Dazu müssen allerdings erst einmal 371000 Euro investiert werden. Für die erste Variante wären nur 69000 Euro vonnöten.

Beheizt werden sollen die kommunalen Blöcke, Schule, Kindergarten, Turnhalle und Feuerwehr. Möglich wäre auch ein Anschluss der Friedenssiedlung und deren Umgebung. Wenn möglich, sollen auch die Bürger beteiligt werden.

Herrmann Paschke hat mit Blick auf die hohen Kosten Bedenken. Bürgermeister Jürgen Masch erklärte, dass es Fördermittel aber nur gibt, wenn erneuerbare Energien genutzt werden. Eberhard Wienmeister berichtete, dass die Bundesforst die Kommune langfristig mit Holz beliefern könnte. Mit der neuen Technologie würde die Gemeinde im Jahr 40000 Euro einsparen.

Verbandsgemeinde soll Anlage mit finanzieren

Günter Bähne wies auf die langfristigen Risiken hin - was wäre, wenn irgendwann die Schule schließt? Auch hätten manche gegen eine Biogasanlage im Ort Bedenken. Helmut Lemme meinte, dass zumeist Objekte der Verbandsgemeinde beheizt würden - weshalb Schönhausen bei der Finanzierung mit ins Boot geholt werden müsste. Zudem würden die anderen Klietzer benachteiligt, wenn die Mieter in den kommunalen Blöcken weniger zahlen müssten. - Doch nur auf diese Weise können die Mieter gehalten werden, erwiderte Uwe Brendel.

Im Januar hat Jürgen Masch einen Termin bei der kreislichen Kommunalaufsicht, welche dem Vorhaben ohnehin erst zustimmen muss.