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  7. Die "Frau für alle Fälle" genießt nun das Rentnerleben

Schüler und Lehrer der Grundschule "Am Eichenwald" bereiteten der schulischen Mitarbeiterin Gisela Krüger einen herzlichen Abschied Die "Frau für alle Fälle" genießt nun das Rentnerleben

Von Dieter Haase 09.01.2015, 02:13

Havelberg l Von einer liebgewonnenen schulischen Mitarbeiterin haben sich die Schüler und Lehrer der Havelberger Grundschule "Am Eichenwald" vor kurzem trennen müssen. Gisela Krüger verabschiedete sich nicht nur aus der Maßnahme, in der sie hier tätig war, sondern zugleich auch in den Ruhestand.

Die Havelbergerin war, zum Teil mit kurzen Unterbrechungen, seit dem 1. April 2006 in verschiedenen Arbeitsmaßnahmen - ABM, Ein-Euro-Job, "Aktiv zur Rente", Bürgerarbeit - an der Grundschule beschäftigt. "Ich habe dabei ihre beispiellose Einsatzbereitschaft und ihre wohltuende Zurückhaltung schätzen gelernt", lobt Schulleiter Lothar Riemann die langjährige Mitarbeiterin. Und nennt mit dem Aufbau der Schulbibliothek eine von mehreren herausragenden Leistungen von Gisela Krüger, "mit denen sie sich in unserer Schule für immer ein Denkmal gesetzt hat".

Die Betreuung von Kindern im Sport, zuletzt auch der AG zur Vorbereitung der sportlichsten Schüler auf den kreislichen Wettbewerb "Mach mit, mach`s nach, mach`s besser", die Begleitung der AG Natur und der Chorarbeit und vieles andere mehr gehörten zu ihrem Aufgabenbereich. Nicht zuletzt kümmerte sich Gisela Krüger in Eigenregie immer um eine freundliche und zeitgerechte Dekoration im Schulhaus.

"Sie verstanden sich hier als Frau für alle Fälle. Das hat unserer Schule sehr, sehr gut getan und wir werden Sie deshalb sehr vermissen", würdigte Lothar Riemann bei der Verabschiedung vor der Schüler- und der Lehrerschaft. Dann brachte ihr der Chor noch ein Ständchen, und schließlich musste sich Gisela Krüger noch von vielen, vielen Kindern drücken lassen. Dabei konnte sie die Tränen, die ihr in den Augen standen, nicht unterdrücken.

Ein Abschied für immer werde es nicht sein. Ab und zu werde sie zu Besuch an die Schule kommen, versprach sie. Und wenn sie gebraucht werde, dann solle man sie ruhig ansprechen. Ansonsten freue sie sich natürlich auf das Rentnerleben. "Denn nach der Wende vor 25 Jahren war es oftmals nicht leicht für mich, mich im Leben durchzuboxen", blickt sie zurück. Vor der Zeit ihrer Arbeitslosigkeit war sie in den Rathenower Optischen Werken, bei der Pflanzenproduktion in Havelberg und dann bis 1999 bei Oberbekleidung in Klietz in einem Angestelltenverhältnis beschäftigt.