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Die Bundesgartenschau Havelregion, Umstrukturierungen in der Kaserne und die Einsatzvorbereitung fordern Stadt und Bundeswehr Empfang: 2015 wird ein recht spannendes Jahr

Von Dieter Haase 24.01.2015, 02:03

Die Bundeswehr im Standort Havelberg und die Stadt Havelberg blickten am Donnerstag beim gemeinsamen Neujahrsempfang in der Elb-Havel-Kaserne gemeinsam auf Erreichtes und auf Kommendes.

Havelberg l Die Hochwasserkatastrophe 2013 wird wohl noch eine Zeitlang ein aktuelles Thema in der Region bleiben. "Bis heute haben wir immer noch unter erheblichem Arbeitsaufwand mit der Beseitigung der 2013 entstandenen Schäden, insbesondere in der Feldmark, zu tun. Zahlreiche Landwirtschaftswege sind zu sanieren oder zu erneuern. Mit einem Großteil haben wir bereits begonnen. Der Rest soll im Wesentlichen in diesem Jahr erfolgen", erklärte Bürgermeister Bernd Poloski als erster Festredner. "Sehr dankbar bin ich für die umfassenden Maßnahmen des Landesbetriebes für Hochwasserschutz Sachsen-Anhalt. Mit der Errichtung einer Schutzmauer entlang der Avus sowie der technischen Voraussetzungen zum Einsatz einer mobilen Schutzwand im Bereich des Stadtgrabens ist die Stadtinsel nunmehr ganz anders für künftige Extremsituationen gewappnet. Dies gilt auch für den Friedenshort in der Südvorstadt.

Ebenso dankbar sind wir für die Deichbaumaßnahmen im Bereich Vehlgast-Damerow, aber vor allem in der Ortschaft Jederitz, wo zurzeit der neue Polderinnendeich fertiggestellt wird. Das nimmt uns eine wirklich große Sorge."

Zu den Problemen, die noch gelöst werden müssten, gehört, "dass sich die Länder endlich zu einer einheitlichen Entschädigungsregelung für die bewirtschafteten Polderflächen verständigen sollten. Für die bisherigen Unterschiede haben unsere Landwirte zu Recht kein Verständnis".

Größeren Raum in der Rede des Stadtoberhauptes nahm aus aktuellem Anlass die bevorstehende Bundesgartenschau Havelregion ein. "Schon seit Jahren ist viel Kraft und Geld in die Vorbereitung dieses außergewöhnlichen Ereignisses investiert worden. ... Unsere Stadt hat sich gerade in den letzten Monaten nochmals erkennbar verändert. ... Doch obwohl wir zahlreiche Informationsveranstaltungen mit den Einwohnern, Gesprächsrunden mit den Händlern, den Gastronomen und Übernachtungsanbietern, mit Pädagogen und Betriebsangehörigen sowie monatliche Baustellenführungen und öffentliche Rats- und Ausschusssitzungen für alle Interessenten zum Thema Buga hatten, tun Einige manchmal so, als hätten sie das erste Mal davon gehört."

Für die Zeit der Bundesgartenschau werde es vor allem aus Gründen der Ordnung und Sicherheit zu Sonderregelungen und Einschränkungen im gesamten Stadtgebiet kommen, sagte Bernd Poloski. Vor allem auf der Stadtinsel. "So ist es unter anderem erforderlich, die Kirchstraße, den Kirchplatz als auch den Marktplatz für den öffentlichen Verkehr zu sperren. Zwangsläufig reduzieren sich dadurch die Parkmöglichkeiten für Anwohner und Besucher der Altstadt. ... Die mir in den letzten Monaten meist gestellte Frage war tatsächlich: ,Wo soll ich denn mein Auto parken?` Leider gibt es dazu keine, für jeden befriedigende Antwort. Jeder sollte sich deshalb rechtzeitig auf diese Situation einstellen und nicht gegebenenfalls seinen Unmut bei den Buga -Besuchern abladen."

Ein "spannendes Jahr" erwarte auch die Angehörigen des Panzerpionierbataillons 803, wie der zweite Festredner, der Standortälteste und Bataillonskommandeur Oberstleutnant Stefan Gruhn deutlich machte. Unter anderem stehe die Umgliederung des Bataillons in die Struktur Heer 2011, deren Einnahme offiziell im Oktober beginnt und im März 2016 abgeschlossen sein soll, im Mittelpunkt. Einen weiteren großen Schwerpunkt bilde "die Vorbereitung auf das Einsatzjahr 2016. Wir werden die Aufgabe als Leitverband Afrika, zunächst begrenzt auf das Einsatzgebiet Mali, übernehmen und nicht nur die Kerntruppe Pioniere dabei stellen, sondern auch für die gesamte Ausbildung zuständig sein. Zusätzlich werden Kräfte der Brigade 2016 auch auf dem Balkan und in Afghanistan zum Einsatz kommen. Auch hier werden wir als Kampfunterstützer unseren Beitrag leisten müssen."

Veränderungen stehen aber auch in der Elb-Havel-Kaserne selbst an. Vor allem mit der Stationierung der 4. Kompanie des Versorgungsbataillons 142 mit etwa 250 Soldaten ab Mitte 2015 (die Volksstimme berichtete gestern kurz).

Bereits voll im Gange ist die strukturelle Veränderung der Sanitätskräfte. "Die regionalen Sanitätskräfte in Havelberg gliedern sich jetzt in ein Sanitätsversorgungszentrum und in den Zug Sanitätsdienstliche Unterstützung der Sanitätsstaffel Einsatz Torgelow um. Geführt werden sie durch das Sanitätsunterstützungszentrum Neubrandenburg. Dieses ist mit einem Bataillon vergleichbar."

Oberstleutnant Stefan Gruhn nutzte die Gelegenheit, beim Neujahrsempfang gleich eine Einladung auszusprechen. "Natürlich werden wir auch in diesem Jahr, geplant am 13. Juni, wieder das bekannte Havelbiwak, verbunden mit einem Tag der offenen Tür, veranstalten. Dabei werden wir in einem würdigen Rahmen die Pionierkompanie 952 auflösen und unsere Reservisten in die ab Oktober aufzustellende nichtaktive technische Kompanie des Panzerpionierbataillons 803 überführen. Dazu möchte ich Sie jetzt schon recht herzlich einladen."