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Sozialausschuss sieht sich Gerätehäuser an und bespricht den Bedarfsplan Die ersten neuen Autos rollen an

Von Anke Schleusner-Reinfeldt 29.01.2015, 02:17

Es wird allerhöchste Eisenbahn, dass sich bei der flutgeschädigten Fischbecker Feuerwehr etwas tut. Das sahen die Mitglieder des Sozialausschusses der Verbandsgemeinde bei einem Vor-Ort-Termin am Dienstagabend.

Elbe-Havel-Land l Die Motivation der Fischbecker Kameraden ist auf dem Tiefpunkt. Über anderthalb Jahre nach der Flut hat sich zumindest sichtbar nichts gerührt, um die Situation ohne Gerätehaus und einsatztüchtiges Fahrzeug zu verbessern. Jugendwart Christopher Rzyski schilderte den fröstelnden Ausschussmitgliedern in der unbeheizten Scheune die mehr und mehr sinkende Motivation der Kameraden, den Brandschutz aufrecht zu erhalten. Doch nun geht es voran: In den nächsten Tagen kann Wehrleiter André Köppe ein neues Auto aus Nordhausen abholen. Es handelt sich um ein gebrauchtes, gut erhaltenes Tanklöschfahrzeug, für das die Verbandsgemeinde einen Eigenanteil von 15000 Euro aufbringen muss. Der vorhandene Tanker, der durch die Wasserfahrten während der Flut nicht mehr zu reparierende Schäden erlitten hat, kann dann endlich ausgemustert werden.

Abriss beginnt am Montag

Und auch beim Gerätehaus tut sich was: "Am kommenden Montag ist Bauanlaufberatung, vielleicht bringt die Firma auch gleich den Abrissbagger mit", erklärte Ordnungsamtsleiterin Kathrin Kleinod, die den Fischbeckern noch einmal für ihre Geduld und stete Einsatzbereitschaft trotz widriger Umstände Anerkennung zollte. Vier Wochen hat die Firma Zeit, um die Stallgebäude und ein Haus auf dem ehemaligen Kindergartengrundstück abzureißen. "In dieser Zeit trifft dann hoffentlich auch die Baugenehmigung für das neue Gerätehaus ein, so dass im März begonnen werden kann. In Abstimmung mit der Wehrleitung handelt es sich um ein Gebäude in L-Form, das im Bereich des Sozialtraktes zweigeschossig ist. Feuerwehrfrau Katrin Köppe zeigte den Ausschussmitgliedern Fotos vom alten Gerätehaus in der Fährstraße, das nach der Flut abgerissen werden musste. Das Gebäude hatten die Kameraden im Laufe der Jahre bei vielen ehrenamtlichen Einsätzen erweitert, um ausreichend Platz für Fahrzeuge und Technik zu haben.

Der Sozialausschuss sah sich am Mittwochabend noch zwei andere Gerätehäuser an: Kabelitz und Wust.

In Wust ist zwar nach der Flutschadensbeseitigung alles schön, aber das Platzproblem ist nicht gelöst. Fahrzeug und Anhänger passen gerade so in den Raum, zum Anziehen der Einsatzbekleidung muss das Auto rausgefahren werden. Wehrleiter Torsten Reumann berichtete, dass die Gemeinde für die Zeit der Bauarbeiten einen Teil der alten LPG-Scheune (jetzt Bauhof) zur Verfügung gestellt hatte, die auch weiterhin genutzt werden kann. Hier gibt es ausreichend Platz. Ein Umzug dorthin wäre der größte Wunsch der Wuster Kameraden, doch wären dazu umfassende Bauarbeiten nötig. Irgendetwas muss sich die Verbandsgemeinde einfallen lassen. Denn die Wuster Wehr soll laut Brandschutzbedarfsplan möglichst 2016 ein neues Löschfahrzeug bekommen, mit dem sie auch die technische Hilfeleistung bei Unfällen sicherstellen kann - eine Unterbringung des hydraulischen Rettungsgerätes ist im vorhandenen Fahrzeug nicht möglich. Laut Plan trägt die Verbandsgemeinde 220000 Euro am neuen Tragkraftspritzenfahrzeug.

Kabelitzer sind nach Sanierung zufrieden

Wunschlos glücklich sind die Kabelitzer, bestätigte Wehrleiter Herbert Schulze. Denn im Gerätehaus, das in das Dorfgemeinschaftshaus integriert ist, ist alles neu, auch Schränke und Kleidung. Nach der Flut musste das gesamte Gebäude saniert werden, "nachdem das Wasser raus war, stand der Schimmel zwei Meter hoch an den Wänden". Ein Abstellraum ist jetzt zum kleinen Versammlungsraum umgestaltet worden, "der ist perfekt und ausreichend für uns". Auch mit dem alten LO sind die insgesamt zwölf Kameraden zufrieden.

Noch etwas tut sich dieser Tage bei der Technik: Auch die Klietzer bekommen zeitnah ein neues, gebrauchtes Fahrzeug, gestern Abend erfolgte auf der Sitzung des Hauptausschusses die Vergabe. Und die Scharlibber sollen dieses Jahr als Ersatz für ihr museumsreifes Fahrzeug aus dem Jahr 1958 ebenfalls ein gebrauchtes Löschgruppenfahrzeug erhalten.