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Stefanie Spilles ist neue Therapeutin / Zusätzliche Angebote auch für Kinder und Einzelbetreuung / Noch Spendengelder verfügbar Caritas bietet Kunsttherapie für Flutbetroffene nun auch in Kamern an

06.02.2015, 01:22

Elbe-Havel-Land (asr) l Der Caritasverband erweitert das kunsttherapeutische Angebot, das den Betroffenen der Flutkatastrophe im Elbe-Havel-Land unterbreitet wird.

Im Schönhauser Bürgerzentrum gibt es seit geraumer Zeit ein Offenes Atelier für Erwachsene, die sich jeden Mittwoch von 14 bis 16 Uhr zum Malen und Reden treffen. "Hier können gern noch weitere Personen dazukommen", erklärt Stefanie Spilles. Sie ist Kunsttherapeutin und hat Julia Wübbenhorst abgelöst, die demnächst ein Baby bekommt. Die 27-Jährige stammt aus Bonn, hat zuletzt auf der Nordseeinsel Borkum gearbeitet und ist nun nach Stendal gezogen, wo sie seit Jahresbeginn für die Caritas tätig ist.

Weil das Offene Atelier gut angenommen wird, möchte der Wohlfahrtsverband den Betroffenen aus dem nördlichen Bereich des Elbe-Havel-Landes den weiten Weg nach Schönhausen ersparen und eröffnet am 12. März ein zweites Offenes Atelier im Grünen Haus in Kamern. Jeden Donnerstag ist hier von 17 bis 19 Uhr Treff. Dieser spätere Zeitraum wurde gewählt, um auch Berufstätigen die Möglichkeit zu bieten, an dem kunsttherapeutischen Angebot teilzunehmen.

Auch an Kinder ist gedacht. In Schönhausen gibt es ab 3.März noch eine zweite Gruppe, für die jeden zweiten Dienstag von 14 bis 16 Uhr der Raum, in dem der Schönhauser Chor probt, reserviert ist. Die schon bestehende Gruppe mit bis zu acht Kindern trifft sich weiterhin alle zwei Wochen donnerstags (nach den Winterferien wieder ab dem 5. März).

Und auch in Kamern sind Kinder ab sechs Jahre herzlich eingeladen, beim Malen, Basteln, Formen, Filzen... die Erlebnisse der Katastrophe zu verarbeiten. Los geht es am 12. März alle zwei Wochen donnerstags von 14.30 bis 16.30 Uhr im Grünen Haus.

Es besteht auch die Möglichkeit, Einzeltherapie wahrzunehmen. Anmeldungen für die Gruppen oder Termine für die Einzelsitzungen können mit Stefanie Spilles direkt abgesprochen werden.

Die Caritas hofft, dass die zusätzlichen Angebote gut angenommen werden. "Sie richten sich an Personen, die direkt oder indirekt beispielsweise durch Evakuierung von der Flut betroffen sind. Niemand muss sich scheuen, zum Offenen Atelier zu kommen. Das Erlebte kann Thema sein und angesprochen werden, man kann sich aber auch einfach darauf einlassen, mit anderen zusammen und kreativ zu sein, um auf andere Gedanken zu kommen", lädt Stefanie Spilles herzlich ein.

Der Wohlfahrtsverband unterbreitet neben der Kunsttherapie noch weitere Angebote. So gibt es jeden Dienstag von 14 bis 17 Uhr eine Sprechstunde im Schönhauser Bürgerzentrum. Die wird ab März Judith Liban aus Kamern übernehmen, die zuletzt für den Kirchenkreis Stendal in der Fluthilfe im Einsatz war. Beratung gibt es unter anderem zu den Spenden, die für die Restfinanzierung nach einem Antrag bei der Investitionsbank (20 Prozent Eigenmittel müssen aufgebracht werden) ausgereicht werden. Ein Bausachverständiger kann für Opfer der Flut auch weiterhin über den Caritasverband in Anspruch genommen werden. Außerdem gibt es Unterstützung für vorbeugende Baumaßnahmen zum Schutz vor Katastrophen oder für Härtefälle. Geholfen wird auch bei der Antragstellung auf Wiederaufbaumittel, die bis 30. September möglich ist, oder bei der Nachweisführung über die Verwendung der ausgegebenen Mittel. Und nicht zuletzt vermittelt die Caritas auch weiterhin verschiedene Erholungsangebote.