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  7. Kamern: KKK infiziert mit dem Disco-Fieber

Ältere Besucher wurden bei den Prunksitzungen im Gemeindesaal in ihre Jugendzeit zurückversetzt / Viele einstige Stars im ProgrammKamern: KKK infiziert mit dem Disco-Fieber

Von Ingo Freihorst 11.02.2015, 02:21

In ihre Jugendzeit versetzt wurden die älteren Gäste bei der diesjährigen Prunksitzung des KKK in Kamern: Es ging um "Disco, Glitzer, Neonlicht".

Kamern l Die Jecken des Kamernschen Karnevalsklubs KKK hatten extra altbekannte Moderatoren rekrutiert: Uschi Nerke vom Beat-Club sowie Ilja Richter von Disco, dargestellt von Vera und Hans Rduch. "Hallo Freunde!" - "Hallo Ilja!" hieß es denn zur Begrüßung.

Danach eröffnete die Garde das Programm. Prinz Norbert Poley verlas die Proklamation: "Für Nachwuchs im Verein sorgen wir von ganz allein," meinte er mit Blick auf seine schwangere Prinzessin. Und verbat sich "Tritte in des Nachbarn Körpermitte".

Natürlich durften die Stars und Sternchen der damaligen Musikepoche im Programm nicht fehlen - und so ziemlich alle dieser Namen listete Antje Klose in ihrer Bütt vom Flug nach Amerika auf: "Auf der Middle of the road lagen Ton, Steine, Scherben." Oder: "Alle wollten nach Boston, nur Frankie goes to Hollywood."

Udo rockt mit dem Sonderzug den Saal

Der Sänger mit Sonnenbrille, Hut und engen Jeans, der dann den Saal betrat, wurde sofort von allen erkannt: Udo Lindenberg rockte mit seinem "Sonderzug nach Pankow" den Gemeindesaal, dargestellt wurde der Sänger von KKK-Urgestein Dietrich Staats.

Eine feste Größe im Kamernschen Programm ist inzwischen auch die Tanzgruppe Jambass, die jungen Damen, die von Anja Boyken trainiert werden, lieferten gleich zwei sehenswerte Auftritte ab.

In Anlehnung an Rio Reisers Hit "König von Deutschland" sang Hans Rduch mit rauchiger Stimme "wenn ich König von Kamern wär": Er hätte ein Schloss in den Bergen und wäre Bismarck II.

Nach dem König war der Prinz an der Reihe - Norbert Poley absolvierte seine Bütt wieder ganz professionell. Zuerst nahm er die Disco aufs Korn: Er habe eine halbe Stunde mit einer Frau erzählt, bis er merkte, diese versteht kein Deutsch. Auch Aktuelles kam zur Sprache: Manche der "Perfida"-Demonstranten nutzen die Gelegenheit, um ihre alten braunen Hemden wieder aus dem Schrank zu holen, sie denken nicht an Deutschland, sondern an Großdeutschland. Auch die Buga bekam ihr Fett weg: "Du kannst nicht in die Kneipe geh`n, ein Alster kostet 8,10 Euro."

Auch der nächste Stargast aus der Glitzer-Epoche war ob der Haarpracht nicht zu verkennen: Tina Turner. "Simply the best" sang Michelle Gortat.

Einer der Höhepunkte des närrischen Abends war sicherlich der sportliche Auftritt der See-Gang, eine Berufspräsentation der ganz besonderen Art. Jede Bewegung der acht Mitwirkenden musste hier stimmen - und beim Publikum kullerten die Lachtränen.

Als Oma betrat Werner Bioletti die Bütt, bei "Give peace a chance" zeigte diese sich anfangs ganz sportlich. Sportlich ging es danach mit der Frauentanzgruppe, den "Tanzmäusen", weiter - auch sie mussten eine Zugabe abliefern.

Dietrich Staats verlas die Nachrichten: Schollene befürchtet Konkurrenz aus Kamern - auch hier lagert nun massenweise Schlamm im See. Mit Al Bano und Romina Power sangen weitere Stars aus jener Zeit, Vera und Hans Rduch hatten "Felicita" umgedichtet.

Den Abschluss bildete das Männerballett, hier musste wegen eines Ausfalls durch Krankheit auch Trainerin Sandra Bioletti mittanzen.