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Bestand soll sich weiter erholen Jäger schießen kein weibliches Rehwild ab

Von Anke Schleusner-Reinfeldt 30.04.2015, 03:13

Dass sich der Rehwildbestand nach der Flut vor zwei Jahren etwas erholt hat, aber längst nicht auf dem normalen Stand ist, resümierten die Jagdpächter auf der Jahreshauptversammlung der Jagdgenossenschaft Neuermark-Lübars.

Neuermark-Lübars l Ein großer Teil der 1800 Hektar jagbaren Fläche hatte im Juni 2013 nach dem Deichbruch in Fischbeck unter Wasser gestanden. Unzählbar viele Rehe sind verendet, vor allem weibliche Tiere mit ihrem Nachwuchs. 70 Stück Rehwild stehen eigentlich auf dem Abschussplan der vier Neuermark-Lübarser Jagdpächter Rainer Rockhausen, Gordon Schulz, Florian Czinzoll und Tobias Groß. 2014 wurden jedoch lediglich vier Böcke geschossen, acht Tiere verendeten nach Unfällen auf den B107. "Das Geschlechterverhältnis stimmt nicht mehr. Denn während die Rehböcke vor der Flut flüchten konnten, haben das die weiblichen Tiere nicht geschafft. Deshalb werden wir auch weiterhin nur auf Böcke schießen, um dieses Gleichgewicht wieder herzustellen", erklärt Rainer Rockhausen, der auch Vorsitzender der Jagdgenossenschaft ist.

Ebenso wie an Rehwild mangelt es in Neuermark-Lübarser Feld und Flur an Hasen und Fasanen - auch eine Folge der Flut sowie der Zunahme von Waschbär, Marder, Marderhund und Mink. Dieser Räuber versuchen die Jäger Herr zu werden - über 100 Stück sind im vergangenen Jahr in die Falle gegangen. Die Weidmänner achten auch in den kommenden Jahren darauf, dass diese eingewanderten Räuber nicht noch mehr Überhand nehmen und das heimische Wild minimieren. Als normal zu bezeichnen ist der Schwarzwild-Bestand. Erfreulicherweise haben die Wildschweine keine großen Schäden auf Äckern angerichtet.

Kassenwart bittet um neue Kontodaten

Die Jagdgenossenschaft hat rund 70 Mitglieder, denen eine Fläche von 1800 Hektarn Feld, Wald und Wasser (neun Kilometer Elblänge) gehört. Etliche der Waldbesitzer waren am vergangenen Sonnabend zur Versammlung ins Dorfgemeinschaftshaus gekommen und ließen sich anschließend den von den Jägern spendierten Imbiss schmecken. Kassenwart Georg Prötzner bittet alle Mitglieder darum, ihm die neuen Kontoverbindungen (BIC und IBAN) mitzuteilen. Nur so kann die Jagdpacht ausgezahlt werden.