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Jagdgenossenschaft Klietz-Scharlibbe zog Bilanz Riesige Rotwildrudel sorgen für Anstieg der Wildschäden

Von Ingo Freihorst 02.05.2015, 03:25

Klietz l Mit einem neuen Problem müssen sich die Jagdgenossen aus Klietz-Scharlibbe herumschlagen: Die herumstreifenden Rotwildrudel werden mit bis zu fast einhundert Tieren immer größer - entsprechend hoch fallen deren Schäden in der Landwirtschaft aus. Im Pachtvertrag ist allerdings geregelt, dass die Jagdpächter für diese Schäden aufkommen, informierte Bernd Butzek, Vorsitzender der Jagdgenossenschaft, kürzlich auf der Versammlung in Klietz.

Trotz der hohen Abschusszahlen war dem Problem bislang noch nicht beizukommen. Weniger gut als erhofft hat sich hingegen das Rehwild nach der Flutkatastrophe erholt. Ansonsten war das Jagdjahr ruhig verlaufen, über 7000 Euro wurden an Pacht an die 189 Mitglieder ausgezahlt, 2880 Hektar umfasst das Gebiet.

Günter Scheffler, Vorsitzender der Pächtergemeinschaft - es gibt sieben Jäger und acht mit Begehungssschein -, informierte zu den Abschusszahlen. Mit 27 Stück Rotwild gab es hier einen enormen Anstieg - damit seien die Jäger an ihre Grenzen gelangt. Denn für die Verarbeitung des Wildbrets ist viel Zeit nötig, entsprechende Erlöse gibt es dafür aber nicht - die Preise sind im Keller.

Rehbestand wächst wieder

Die Großrudelbildung sei erst in den letzten Jahren erfolgt, berichtete Günter Scheffler. Er sieht als Grund dafür den Wolf sowie die Umstellung der Jagdmethoden im Bundesforstbereich. Früher hatte es dort Ansitzjagden gegeben, seit kurzem sind es Intervalljagden - mit nur mäßiger Rotwildstrecke. Zwischendurch sei die Jagd auf Rudel dort untersagt.

Ferner wurden im Revier der Jagdgenossenschaft 15 Rehe erlegt, wegen der Flutfolgen war deren Anzahl drastisch reduziert. Der Bestand habe sich aber wieder gut entwickelt, meinte der Jäger. Zudem wurden 30 Wildschweine gestreckt.

Immerhin 49 Waschbären gingen in die Fallen, geschossen wurden zudem 7 Füchse, 3 Dachse, 3 Minke und 5 Marderhunde. Ein Problem sei, dass dem Waschbärenjäger Andreas Schikor immer wieder Fallen gestohlen werden, im Vorjahr waren es vier. Die Jagdgenossen beschlossen, die Jagd auf das Raubwild mit einer Prämie von 50 Euro für den besten Schützen zu unterstützen.