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Schönhauser Bürgermeister kritisiert Entscheidung über größeres Grundzentrum mit Klietz Wuster vermissen Schule im Konzept

Von Anke Schleusner-Reinfeldt 26.06.2015, 03:07

Zum Kreisentwicklungskonzept und auch zum Regionalplan Altmark, die die Entwicklung der Städte und Gemeinden in den kommenden Jahren beinhalten, müssen die Gemeinden derzeit Stellung beziehen. Auch im Schönhauser und im Wuster Rat wurde darüber debattiert.

Schönhausen/Wust l Dass der Verbandsgemeinderat auch mit den Stimmen der Schönhauser Räte entschieden hat, den im Kreisentwicklungskonzept für Schönhausen zu erteilenden Status "Grundzentrum" auf das Vernetzungsgebiet Schönhausen-Klietz auszuweiten, ärgert den Schönhauser Bürgermeister Alfons Dobkowicz. "Wir hatten hier einstimmig beschlossen, dass Schönhausen Grundzentrum sein soll und kurz darauf wird im Verbandsrat ein anderer Beschluss gefasst - das ist unmöglich! Denn in der Konsequenz heißt das, dass wir weniger Zuweisungen bekommen, weil wir sie mit Klietz teilen müssen." Dass Schönhausen der Status vor drei Jahren aberkannt worden ist, hatte zur Folge, dass es 110000 Euro weniger Zuweisungen gegeben hat, so der Bürgermeister. Im neuen Entwurf des Regionalplanes, für den jetzt alle um ihre Stellungnahmen gebeten werden, hat Schönhausen diesen Status wieder. Der Verbandsrat hat in seiner Stellungnahme erklärt, dass das Grundzentrum auf den Bereich Klietz ausgeweitet werden soll (wir berichteten).

"Wir vertreten die gesamte Region."

Holger Borowski

Auch wenn Holger Borowski bei der Abstimmung gefehlt hatte, so erklärte er, dass er auch dafür gestimmt hätte. "Wir vertreten im Rat nicht nur Schönhausen, sondern die gesamte Region. Wir Gemeinden müssen uns gegenseitig stärken." Jürgen Mund und Bernd Bleis fügten an, dass im Verbandsrat versichert wurde, dass es keine finanziellen Nachteile für Schönhausen gebe. Klietz aber erhalte somit auch die Chance, leichter an Fördertöpfe heranzukommen. Alfons Dobkowicz, der die Räte daran erinnerte, dass sie zuerst einmal die Gemeinde vertreten und mit ihrem Eid geschworen haben, Schaden von der Gemeinde abzuwenden, ist sich sicher, dass es Nachteile gibt: "Es handelt sich um ein Verschmelzungsgebiet, also werden die Zuweisungen dann auch an das Gebiet gezahlt und nicht jeweils an Schönhausen und Klietz. Wir müssen also teilen."

Der Rat stimmte dem Kreisentwicklungskonzept und dem Grundzentrum Schönhausen-Klietz zu, allerdings mit dem Zusatz, dass für Schönhausen keine Nachteile entstehen dürfen. Wie der Kreis und das Land darauf reagieren, dass statt Schönhausen nun Schönhausen-Klietz Grundzentrum werden soll, wird sich zeigen.

Die Wuster stört am Kreisentwicklungskonzept, dass die Schule fehlt. Die ist laut Schulentwicklungskonzept seit einem Jahr nur noch Außenstelle von Schönhausen und bleibt so lange, wie in Schönhausen der Platz für die Aufnahme der Wuster fehlt. Für das kommende Schuljahr gibt es noch einmal eine Ausnahmeregelung. Wie es dann weitergeht, muss sich zeigen. Denn Schönhausen muss erst einmal einen neuen Kindergarten bauen, um dann im frei werdenden Haus Platz für die Erweiterung der Schule zu haben. In die Stellungnahme der Wuster zum Entwicklungskonzept wird ein eindeutiges Bekenntnis zur Schule im Ort festgehalten.

Auf der übernächsten Sitzung des Verbandsrates wird, so Bürgermeister Bodo Ladwig, auf seinen Antrag hin noch einmal über das Schulentwicklungskonzept gesprochen.