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Buga Havelberg Rose "Aschersleben" blüht Am Nußberg

Eine Hochstamm-Variante einer veredelten Rose namens "Aschersleben" ist am Sonnabend in Havelberg erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt worden.

Von Dieter Haase 29.06.2015, 03:12

Havelberg l Am Sonnabendmittag war es soweit - eine Rose namens "Aschersleben" fand einen schönen Platz in der Buga-Kleingartensparte "Am Nußberg" im Dombezirk von Havelberg. Die Rose ist ein Geschenk des Verschönerungsvereins Aschersleben e.V. und als floraler Gruß aus der Stadt der 3. Landesgartenschau Sachsen-Anhalt, die im Jahr 2010 in Aschersleben stattfand, zu verstehen.

Frank Schröder, Leiter Planung und technische Durchführung im Buga-Zweckverband, begrüßte zur Rosenpflanzung den Rosenkavalier der Stadt Aschersleben Steffen Amme sowie den Leiter der Mitteldeutschen Baumschulen in Reinstedt, Markus Lohmann. Letzterer ist der Züchter der Rose, die bis in den Herbst hinein an ihrer Blüte erfreut.

Bürgermeister war dabei

Die Botschaft hinter der Rose lautet, so Frank Schröder: Gartenschau-Städte grüßen sich gegenseitig und unterstützen sich gegenseitig.

Auch Havelbergs Bürgermeister Bernd Poloski ließ es sich nicht nehmen, bei der Pflanzung der Rose dabei zu sein. Er dankte allen Beteiligten für ihr Engagement und freute sich, dass neben zahlreichen Rosen aus den Partnerstädten Saumur (Frankreich) und Warwick (England) nun auch eine spezielle Züchtung aus Aschersleben ihren Platz "Am Nußberg" gefunden hat. "Das ist eine nette Geste der Stadt Aschersleben und eine tolle Bereicherung für die schönen Beete hier in der Gartenanlage", erklärte das Havelberger Stadtoberhaupt. Auch für den Vorsitzenden der Kleingartensparte "Am Nußberg", Marco Knackmuß, war es ein prima Erlebnis. "Die Rose kommt hier gut zur Geltung", fand er.

Eine Blume mit Qualitätsmarke

Eine große Ehre wurde der ältesten Stadt Sachsen-Anhalts zuteil, als im Zuge der Landesgartenschau 2010 eine Rose auf den Namen "Aschersleben" getauft wurde. Dabei handelte es sich um eine Kleinstrauchrose, die zwischen 40 und 50 Zentimeter groß wird und eine halbgefüllte leuchtend dunkelrote Blüte besitzt. "Die Kleinstrauchrose stammt vom internationalen Rosenzüchter Meilland und wurde 2008 vom Arbeitskreis Allgemeine Deutsche Rosenneuheitsprüfung (ADR) begutachtet", weiß Steffen Amme, Mitglied des Verschönerungsvereins und Leiter der Arbeitsgruppe "Rosarium" in Aschersleben.

Die "ADR-Rose" ist eine deutsche Qualitätsmarke für Rosen. Vor etwa 60 Jahren wurde die ADR-Prüfung gegründet, um Neuzüchtungen verwendungsgerecht zu beurteilen und um das Sortenbewusstsein zu schärfen. Anhand von Merkmalen, wie Winterhärte, Reichblütigkeit, Duft und Wuchsform, werden die Rosen von einer sachverständigen Jury über drei Jahre bewertet.

Florale Botschafterin

Der Verschönerungsverein bezog seine Kleinstrauchrosen bis 2014 von der Firma BKN-Strobel aus Schleswig-Holstein. Doch nun stellen sich die Mitarbeiter der Mitteldeutschen Baumschulen in Reinstedt dieser Aufgabe. "Wir haben die Lizenz, zu produzieren, vom Züchter bekommen", berichtete der Leiter der Baumschule Markus Lohmann.

Hintergrund der Idee war es, diese Rose in die Region rund um Aschersleben zu holen, um Interessenten die Möglichkeit zu geben, diese schöne Blume ganzjährig zu erwerben. Bisher gab es die Kleinstrauchrose nur im Frühjahr und im Herbst über den Verein zu erwerben.

"Die Idee, eine Ascherslebener Rose auf den Markt zu bringen, kam vom Verschönerungsverein, der zur Zeit der Landesgartenschau dessen Förderverein war. Mit der Rose soll nicht nur die älteste Stadt Sachsen-Anhalts geehrt werden, sondern sie soll als florale Botschafterin die Stadt über ihre Grenzen hinweg bekannt machen", so Amme weiter.

Neue Züchtung erstmals öffentlich vorgestellt

Im Laufe des Jahres 2014 wurde dann der erste Versuch gestartet, eine Hochstamm-Variante der Rose "Aschersleben" zu züchten. "Der Versuch, die Rose auf einen Wildrosenstamm zu veredeln, hat geklappt", freut sich Steffen Amme vom Verschönerungsverein. "Der Wildrosenstamm hat mehrere Vorteile. Er hat keine Dornen und bringt sehr lange Triebe. Wir haben zwei bis drei Rosen auf dem Stamm veredelt, dadurch wird die Pflanze kräftiger", sagt Markus Lohmann.

Nun soll die Hochstamm-Variante, genau wie die Kleinstrauchrose der Sorte "Aschersleben", ebenfalls als florale Botschafterin der ältesten Stadt Sachsen-Anhalts tätig sein.

Der erste Hochstamm, der bereits Knospen trägt, wurde nun am Sonnabend in Havelberg präsentiert und erstmals in Blüte der Öffentlichkeit gezeigt.