1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Havelberg
  6. >
  7. Ehemalige Nitzower treffen sich im Haveldorf

Wiedersehen mit Weggezogenen Ehemalige Nitzower treffen sich im Haveldorf

Im Haveldorf Nitzow herrschte am Wochenende besonders reges Treiben,
denn das Treffen ehemaliger Nitzower hatte zusätzlich Besucher in den
Ort gelockt.

Von Wolfgang Masur 02.07.2015, 01:04

Nitzow l Zum vierten Mal brachten die beiden Organisatoren Rotraut Stock und Herbert Sengespeck diese Begegnung ins Rollen. "Wir haben wieder über 100 Einladungen in die ganze Bundesrepublik verschickt. Und so viele ehemalige Nitzower und auch einige, die heute hier oder in Havelberg wohnen, sind gekommen", freuen sich die beiden über die Zustimmung. Beim letzten Treffen sollte eigentlich eine Schiffsfahrt auf der Havel stattfinden, aber leider kam 2013 das Hochwasser dazwischen. Jetzt freuten sich die fast 150 Teilnehmer, dass sie auf dem MS "Großer Kurfürst" durch die herrliche Naturlandschaft in Richtung Vehlgast fahren konnten. Schon auf dem Dampfer gab es herzliche Umarmungen und gerade für die Teilnehmer, die zum ersten Mal dabei waren, freudige Begegnungen mit ehemaligen Nitzowern, die sie lange nicht gesehen hatten.

Spaziergang über das Buga-Gelände

Ein großes Thema auf dem Fahrgastschiff war auch die Bundesgartenschau und die positive Veränderung der Hanse- und Domstadt Havelberg. Ein Besuch der Buga-Areale, besonders der Blumenhallenschau mit den herrlichen Orchideen in der Stadtkirche, stand bei den meisten Teilnehmern am Sonntag auf dem Plan.

Bei diesem Treffen gehörte die Hälfte der Angereisten zu den Jahrgängen ab 1949/1950. Sie waren die "Jüngeren". Die Älteste war bei den ersten drei Nitzow-Treffen mit über 90 Jahren Wanda Schmidt, die von ihrer Tochter Angelika Baumann begleitet worden war. Leider ist sie im April dieses Jahres verstorben. Aber einige "Achtziger" gehörten dieses Mal zu den Teilnehmern.

Nach der Schifffahrt ging es in den "Dorfkrug". Hier gab es weitere Gelegenheit, um in Erinnerungen zu kramen und auf die "guten, alten Zeiten" zurückzublicken. So auch Horst Heuer aus dem benachbarten Legde: "Wir sind 1949 von Nitzow weggezogen. Aber es zieht mich immer wieder hierher. Bei diesem Treffen ist erstmalig meine Frau dabei und sie ist ebenso begeistert wie ich." Auf der Terrasse des Gasthauses plauderte er mit Alfred Smirnow. Der war aus dem Ruhrgebiet, aus Gladbeck, gekommen. "Wir sind Anfang der 40er Jahre von Ostpreußen nach Nitzow geflohen und etwa zehn Jahre später haben wir den Ort wieder verlassen." Von der Küste, aus dem niedersächsischen Friedeburg, war Hartmut Rau zum ersten Mal beim Wiedersehen dabei. "Wir sind 1973 von Nitzow weggezogen. Ich habe mich sehr darüber gefreut, nach langer Zeit so viele bekannte Gesichter zu sehen - obwohl ich bei einigen etwas grübeln musste, denn wir werden ja alle älter. Hut ab vor den Organisatoren, denn es gehört schon einiges dazu, so eine große Truppe zusammenzutrommeln und alles in die richtigen Wege zu leiten. Beim nächsten Treffen bin ich wieder dabei", versichert Hartmut Rau.

2017 könnten Jüngere die Organisation übernehmen

Spaziergänge durch das Haveldorf, eine Besichtigung der Kirche und das Kaffeetrinken standen am Nachmittag auf dem Plan. Die "Nachtschwärmer" hielten wieder bis um Mitternacht aus, war am Folgetag auf dem Buga-Gelände von Cordula Falk aus Eberswalde zu erfahren.

Rotraut Stock und Herbert Sengespeck hoffen, da es auch den jüngeren Jahrgängen wieder so gut gefallen hat, dass sie die Fäden für das nächste Treffen in die Hand nehmen. Denn die Tradition soll in zwei Jahren fortgesetzt werden.