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Schüler aus der Klassenstufe 10 haben sich in der vergangenen Woche in verschiedenen Berufszweigen ihrer Wahl ausprobiert Praktikum: Gymnasiasten reisen bis nach Bayern

Von Christopher Kapl 06.07.2015, 01:09

Die Zehntklässler des Diesterweg-Gymnasiums in Havelberg konnten in der vergangenen Woche in einen Betrieb ihrer Wahl hineinschnuppern.

Havelberg l Für die wenigsten der Schüler stellte es ein Problem dar, ihre Wunschstelle zu bekommen. Das zeigte, dass sich alle sehr bemühen, um im späteren Leben nicht hilflos dazustehen. Wer glaubt, die Jugendlichen wären nur in Havelberg und Umgebung unterwegs gewesen, täuscht sich gewaltig. Ob als Fitnesstrainer in Genthin, wie Tino Zeitz, als Ergotherapeutin in Bernburg oder als Werbebeschrifterin in Rathenow: Die Palette auch der Praktikumsorte war groß. Patrick Zehle reiste am weitesten, um seinem Traumberuf zu finden. Er ist für eine Woche bei der Bundeswehr in Bayern gewesen.

"Politik interessiert mich nun mal", bringt Jonathan Gierke deutlich zum Ausdruck, warum er sich etwas genauer im Magdeburger Landtag, und zwar in der LINKE-Fraktion, umschaute. Ein Bekannter machte ihn neugierig auf diese Möglichkeit. So sei er an diese Praktikumsstelle gelangt, wie er erzählt.

Für die Kreativen ging´s ans Theater nach Stendal. Alena Bloch gehörte dazu. Von 10 bis 15 Uhr half sie dort jeden Tag bei der Vor- und Nachbereitung zum Beispiel von Klassenzimmerstücken.

Luci Kunert und Wiebke Gorges sehen sich später als Lehrerinnen, deshalb machten sie ein Praktikum in der Grundschule in Havelberg. "Der Job macht Spaß, die Kinder sind süß", sagt Luci. Allerdings könnte sie sich den Lehrerberuf nur mit älteren Schülern vorstellen. Wiebke hingegen ist begeistert und möchte vielleicht einmal an einer Grundschule unterrichten.

"Wir sind froh, dass wir solch zuverlässige Praktikantinnen haben. Jede kleine Unterstützung ist für uns eine riesige Erleichterung, denn es gibt immer etwas zu tun. Ob einfache Matheaufgaben kontrollieren oder eine Schülerzeitung gestalten", lobt Anke Dorsch, die für die beiden Gymnasiastinnen zuständig zeichnete.

Der Elektronikfachmarkt Euronics freute sich auch eine Woche lang über einen neuen Mitarbeiter. Fernsehgeräte anschließen und verschiedene Geräte aufbauen, zählte zu seinen täglichen Arbeiten, aber auch typische Azubi-Aufgaben, wie zum Beispiel Styropor zerkleinern. "So etwas gehört halt auch dazu", entgegnet Tobias Hoffmann kurz und knapp. Sein Wunsch ist es, Programmierer zu werden.

"Irgendetwas in Richtung Medizin soll es sein, aber Apothekerin ist wohl doch nicht das Richtige", erklärt Virgin Kleiner. Das Praktikum machte ihr zwar viel Spaß, trotzdem habe sie sich das Ganze etwas anders vorgestellt. Daniela Meiering bestätigt: "Virgin ist eine sehr angenehme Praktikantin."

Baubesprechungen, Protokollieren und Baustellenbesuche standen für Robert Techel an erster Stelle. Er arbeitete im Bauplanungsbüro Hackel Preß. Sein Chef, Hans Joachim Preß, beschreibt ihn als ruhigen und interessierten Schüler. Auch Robert ist zufrieden und berichtet: "Ich könnte mir so etwas wirklich vorstellen."

Das Praktikum ist eine gute Möglichkeit, um die Vorstellungen der Schüler und Schülerinnen der zehnten Klasse zu vertiefen. Denn egal ob Lehrer oder Bauplaner, jede Erfahrung ist hilfreich, in der heutzutage nicht ganz einfachen Jobsuche.