Havelberg gewinnt die Stadtwette

Havelberg erlebte am Sonnabendabend den bisher im wahrsten Sinne des Wortes heißesten Sommertourtag des MDR überhaupt. Bis an die 40-Grad-Celsius-Marke waren die Temperaturen an diesem Tag geklettert.

Havelberg l Karussell mit ihren Kulthits und neuen Titeln, die Band Supreme mit Hits unter anderen von Robbie Williams sowie die Gruppe "Nobody knows" und natürlich als Stargast Matthias Reim lockten trotz der Hitze 5000 Musikfreunde ans Haus der Flüsse in der Elbstraße.

Das Interesse der Havelberger allerdings galt zunächst weniger dem Geschehen auf der Bühne als vielmehr der Vorbereitung auf die Stadtwette. "MDR Sachsen-Anhalt wettet, dass es Havelberg nicht schafft, vor der MDR-Bühne zwei symbolisierte Dome durch ein `Blaues Band` aus 80 blau gekleideten Sommertour-Besuchern zu verbinden." So lautete die Aufgabe, die den Havelbergern am vergangenen Donnerstag vor dem Rathaus übergeben worden war (die Volksstimme berichtete). Siegessicher und damit auf die Bewohner seiner Domstadt hoffend, hatte Bürgermeister Bernd Poloski sogleich verkündet: "Ich glaube nicht, dass wir das nicht schaffen."

Am Sonnabendabend schlug für ihn und seine Stadt nun die Stunde der Wahrheit. Und wie sie schlug: Denn gleich 211 Kinder, Jugendliche und Erwachsene hatten sich irgendetwas Blaues übergestreift, um die Stadtwette zu gewinnen. Einer steckte gar von Kopf bis Fuß in Blau: Florian Kroll hatte für eine gute Stunde lang noch einige Umgebungstemperaturen mehr in Kauf genommen und war in das Blaue Herz des Havelberger Vereins "Blaue Herzen für Kinderfreundlichkeit" gestiegen. Zusammen mit Kapitän "Blaubeere" - alias Hans-Joachim Frey - mischte es sich zur Einlösung der Stadtwette in das lange blaue Band von Havelbergern und Leuten aus der Umgebung.

Passend zum Blauen Band der Havel und damit zum Wasser öffnete Petrus Minuten vor der Liveübertragung auch noch seine Schleusentore, schloss sie dann aber gerade wieder rechtzeitig, um die Havelberger Freude über den Gewinn der Stadtwette nicht zu schmälern. 1000 Euro gab es schließlich dafür, gesponsert von der AOK. Da diese üblicherweise für einen guten Zweck verwendet werden, freute sich Rolf Müller, der Leiter des Havelberger Jugendzentrums, letztlich über diese ungeplante finanzielle Spritze. "Das Geld kommt gerade recht für unsere Sommerferienaktivitäten", meinte er und zählte unter anderem die beiden Paddeltouren und das traditionelle Zeltlager auf.