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Bundesgartenschau Besucheransturm in der Touristinfo

In der Touristinformation Havelberg ist der Ansturm seit der Buga-Eröffnung groß. Die Besucherzahlen haben sich verdoppelt.

Von Andrea Schröder 30.07.2015, 17:02

Havelberg l Manchmal schon vor 9 und noch nach 19 Uhr nutzen Gäste der Stadt die Angebote der Touristinfo, um zum Beispiel bei der Zimmersuche Hilfe zu bekommen. Über Arbeitsmangel können die Mitarbeiter mindestens seit der Buga-Eröffnung am 18. April nicht klagen. Im Gegenteil, die Mitarbeiterzahl wurde aufgestockt. Sachgebietsleiterin Marina Heinrich und Touristinfo-Mitarbeiterin Grit Lübeck stehen vier Frauen und zwei Männer über AGH-Maßnahmen zur Seite, die die täglichen Öffnungszeiten von 9 bis 19 Uhr absichern "und uns eine große Stütze sind", sagt Marina Heinrich.

"Diese Öffnungszeiten machen wirklich Sinn." Nicht nur, weil um die 300 Besucher mindestens und in Hochzeiten über 700 Besucher die direkt am Hafen gelegene Einrichtung aufsuchen. Sondern auch, um den Schriftverkehr und die ungezählten Anrufe zu erledigen. Im vorigen Jahr wurden 795 Postsendungen mit Info-Material verschickt. In diesem Jahr waren es bis zum 28. Juli 1314. "Am Sonntag hätten wir die bisherige Rekordmarke vom 1. Mai mit über 700 Besuchern fast geknackt", berichtet sie von weiterhin großem Interesse an der Buga und der Stadt.

Das schlägt sich in der Besucherstatistik insgesamt nieder: Im April 2014 wurden 1851 Gäste gezählt, ein Jahr später waren es 3738. Seit Mai ist der Anstieg noch deutlicher: 2668 waren es im Mai 2014, in diesem Jahr 13 022, im Juni 2780 und 10 650 und bis 28. Juli 2937 und 11 920. Insgesamt waren es im vorigen Jahr 20 634 Besucher, in diesem Jahr sind es in den bisherigen Buga-Monaten allein schon 39 330 Gäste.

Suche nach Havelspuckern

Unter den Besuchern sind natürlich viele Buga-Gäste. Sie wollen abgesehen von Lageplänen Tipps, wie sie die Areale am besten erkunden können und benötigen öfter Hilfe, um zum Beispiel ihren Bus wiederzufinden. Im besten Fall haben sie sich gemerkt, ob Parkplatz A, B oder C vereinbart wurde. Aber manchmal wird`s komplizierter. So wusste eine Frau nicht, wo der Treffpunkt war und hatte sich weder Busunternehmen noch Farbe des Busses gemerkt. Ein Anruf bei Marina Wienecke im Buga-Info-Punkt in der Elbstraße, wo die meisten Busse ihre Fahrgäste wieder aufnehmen, war die Rettung. Die ehemalige Kollegin aus der Touristinfo klapperte alle Busse ab und fand schließlich den, in dem die Frau schon vermisst wurde. Oder es wird nach Sehenswürdigkeiten gefragt. Ein Mann war sich ganz sicher, die "Drei Havelspucker" in Havelberg finden zu müssen. Die stehen allerdings in Rathenow.

Oft wird um Hilfe bei der Zimmersuche gebeten. "Bisher hatten wir das Glück, dass wir für jeden auch irgendwie irgendwo ein Bett gefunden haben, auch wenn es manchmal echt schwierig ist", freut sich Marina Heinrich. Eine große Hilfe ist dabei, dass die Bettenanbieter - in Havelberg sind es 48 mit 649 Betten - freie Kapazitäten melden. Dann kann es passieren, dass ein gerade reingereichter Zettel mit freien Betten sofort an den Gast geht. Oftmals sind aber viele Telefonate nötig, um den Bettenwunsch erfüllen zu können. Dabei wird eng mit benachbarten Anbietern etwa in Sandau, Wulkau, Klietz und Schollene zusammengearbeitet, aber auch mit der Prignitz.

Einer der beiden Hauptkritikpunkte von Gästen war das Haus der Flüsse, das in den ersten Buga-Wochen noch nicht besucht werden konnte. Seit es am 13. Juli eröffnet wurde, gehört es nun zu den Empfehlungen der Touristinfo am besten zum Abschluss des Buga-Rundganges.

Kritikpunkte ausgeräumt

"Und auch der zweite Kritikpunkt, die Frage nach Eintrittskarten nur für einen Standort, ist zum Glück ausgeräumt", ist Marina Heinrich froh. Zu Beginn der zweiten Buga-Halbzeit wurde das Buga-Mini-Ticket eingeführt. Die Touristinfo, die außer Dauerkarten alle Buga-Karten anbietet, hatte 100 geordert. Die waren vor dem vorigen Wochenende ausverkauft. Jetzt wurden 500 nachbestellt.

Ständig nachbestellt werden die Info-Materialien, um die Aufsteller aufzufüllen. Der Renner sind die Radkarten zum Elberadweg. Von den knapp 40 000 Besuchern in diesem Jahr kamen gut 2200 mit dem Rad. Im gesamten Vorjahr waren es 2135 Radtouristen.

Nicht zu ändern ist, dass der Dombesuch hauptsächlich nur mit Buga-Karte möglich ist. Eine weitere Kritik von Besuchern. "Erklären wir ihnen, dass sie mittwochs zum Morgenlob und sonntags zum Gottesdienst ohne Karte hineindürfen, haben die meisten Verständnis."