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Auswertung der Volksstimme-Umfrage / Drei Themen standen zur Debatte Mehrheit sieht für junge Leute keine berufliche Perspektive

Von Andrea Schröder 03.03.2011, 05:28

Bevölkerungsrückgang und Wohnungsleerstand, Chancen für junge Leute für eine berufliche Zukunft in der Region und das Elb-Havel-Gebiet als Urlaubsziel waren die Themen der aktuellen Umfrage der Havelberger Volksstimme. Einwohner zwischen Havelberg und Fischbeck waren aufgerufen, ihre Meinung zu sagen. Insgesamt beteiligten sich 320 Leute an der Umfrage.

Havelberg. Besonders klar fällt die Meinung zu der Frage aus: Denken Sie, dass junge Leute in der Elb-Havel-Region eine berufliche Zukunft haben? 84 Prozent aller Leser und Nichtleser, die über den in der Volksstimme abgedruckten Coupon, im Internet oder am Telefon ihre Meinung sagten, sehen das nicht so. Sie machten ihr Kreuz bei der Antwort: "Nein, es wird noch nicht genug getan. Junge Leute haben in den alten Bundesländern bessere Chancen." Für "Ja, weil inzwischen wieder mehr Lehrstellen im Angebot sind und Nachwuchs gesucht wird" stimmten 11 Prozent der Teilnehmer. 5 Prozent hatten dazu keine Meinung.

Die Volksstimme hatte seit Beginn der Umfrage im Januar in verschiedenen Beiträgen darüber berichtet, welche Wege junge Leute bei der Berufswahl gehen können. Im Gespräch mit der Agentur für Arbeit Stendal stellten Geschäftsführerin Dr. Marion Emmer und Berufsberater Günter Giemsch dar, dass immer mehr Firmen in der Region Lehrlinge ausbilden und die Zahl junger Arbeitsloser gesunken ist.

Die Havelberger Sekundarschule "Am Weinberg" begleitet die Schüler seit Jahren intensiv bei Berufswahl und Bewerbungen. Vorgestellt wurden junge Leute, die hier einen Ausbildungsplatz gefunden haben beziehungsweise nach der Ausbildung fernab der Heimat wieder zurückgekommen sind, weil sie einen Arbeitsplatz gefunden haben.

Knapp über die Hälfte der Teilnehmer sagte in Bezug auf Bevölkerungsrückgang und Wohnungsleerstand Ja zum Abriss von Wohnblöcken. 51 Prozent sind der Ansicht, dass es in Zukunft genug Wohnraum geben wird, der ohne Abriss leerstehen würde. 26 Prozent entschieden sich für: "Nein, denn die betroffenen Einwohner würden ihr Zuhause verlieren." 23 Prozent haben dazu keine Meinung.

Auslöser für dieses Thema war der im Havelberger Entwurf des Stadtentwicklungskonzeptes vorgeschlagene Abriss des Wohnblockes Breite Straße 1 bis 9. Die Volksstimme berichtete aus dem Konzept über Zahlen und Fakten sowie Schlussfolgerungen. Mit den Geschäftsführern der beiden großen Wohnungsvermieter in Havelberg, Gerd Schulz und Jürgen Kerfien, sprachen wir über ihre Aktivitäten auf dem Wohnungsmarkt. In diesem Zusammenhang hatte die Wohnbau GmbH darüber informiert, dass in der Breiten Straße 1 bis 9 die beideren oberen Etagen stillgelegt werden, ein Abriss nicht geplant ist.

Warum die Bewohner dort gern leben, lesen Sie heute auf unserer 7. Lokalseite.

Das dritte Thema war die Elb-Havel-Region als Urlaubsziel. Hier entschied sich eine große Mehrheit (86 Prozent) für Ja, weil Touristen gute Möglichkeiten haben, sich zu erholen, aktiv zu sein und auf historischen Pfaden zu wandeln. 10 Prozent sagten "Nein, für Urlauber bietet die Region noch zu wenig". 4 Prozent hatten dazu keine Meinung.

Zu dieser Thematik sprachen wir mit dem Leiter der Havelberger Touristinformation Detlef Tusk, der die Region unter anderem aufgrund des gut ausgebauten Wegenetzes vor allem für Radtouristen empfiehlt. Und natürlich finden auch Wassertouristen an Havel und Elbe gute Bedingungen vor.

Die Schönhauser Pensionsbetreiberin Reinhilde Modest berichtete, warum Gäste Urlaubstage in der Region für lohnenswert halten.