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Zinsen werden nicht als Betriebskosten anerkannt DRK zahlt fürs Heim in jedem Jahr drauf

09.04.2011, 04:25

Von Dieter Haase

Havelberg. Einen Eindruck von der Arbeit mit chronisch mehrfach schwerstbehinderten Menschen haben sich die Mitglieder des kreislichen Finanz-, Haushalts- und Liegenschaftsausschusses, der unter dem Vorsitz von Landrat Jörg Hellmuth steht, am Donnerstag bei einem Rundgang im DRK-Heim "Julianenhof" in Müggenbusch verschafft. Die Einrichtung war zugleich Ort für die 12. Sitzung des Ausschusses in der laufenden Legislaturperiode. Sie war dafür allerdings nicht ohne Grund gewählt worden.

Frank Latuske, Geschäftsführer des DRK-Kreisverbandes Altmark Ost, hatte die Ausschussmitglieder in den "Julianenhof" eingeladen, um ihnen einerseits die Einmaligkeit eines solchen Heimes im Landkreis näher zu bringen und sie andererseits mit einem Problem vertraut zu machen, dass dem DRK als Träger der Einrichtung immer wieder neue Sorgen bereitet. Denn als Nichteigentümer des Grundstücks muss es Jahr für Jahr eine fünfstellige Summe Erbpachtzins dafür überweisen. Weil das Land diese Zahlung nicht als Betriebskosten für das Heim anerkennt, "können wir den ,Julianenhof\' nicht kostendeckend betreiben", so Frank Latuske. Er sehe darin einen deutlichen Wettbewerbsnachteil für das DRK. Zumal alle Bemühungen des Kreisverbandes, Land und Sozialagentur dazu zu bewegen, eine Refinanzierung des Erbbaupachtzinses - so, wie es bei Pflegeheimen bereits gehandhabt wird - möglich zu machen, bisher gescheitert seien. Aus diesem Grund habe man sich nun mit Hoffnung um Unterstützung an den kreislichen Ausschuss gewandt.

Dieser konnte am Donnerstag zwar auch noch keine Wunder vollbringen, werde sich auf seinen nächsten Sitzungen aber um eine Entscheidungsfindung bemühen, versprach Jörg Hellmuth.