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Jahresversammlung der Jagdgenossen / Wildschweine und Waschbären nehmen stark zu Sandauer Jäger bringen 54 Waschbären zur Strecke

Von Ingo Freihorst 09.04.2011, 06:26

Sandau. Um die 1700 Hektar umfasst das Gebiet der Sandauer Jagdgenossenschaft, informierte Vorsitzender Wolfgang Hellwig vor kurzem auf der Jahreshauptversammlung. Ausgezahlt wird die Pacht aber lediglich für 1060 Hektar: Die Besitzer der fehlenden Flächen haben bislang ihre Ansprüche noch nicht geltend gemacht.

Je Hektar zahlen die Jagdpächter 2,10 Euro, für Wasserflächen sind es nur 0,25 Euro. Ausgezahlt werden hundert Prozent. Im vergangenen Jagdjahr wurde etwas mehr Pacht ausgezahlt, da die Agrargenossenschaft Flächen hinzugekauft hatte.

Die Abstimmung zwischen Jagdpächtern, Landwirten und der Genossenschaft verlief wie gewohnt reibungslos, so Wolfgang Hellwig. Die Wildschäden hielten sich im Rahmen, wie Andreas Hoppe, der Geschäftsführer der Agrargenossenschaft, bestätigte. Zur Verhütung solcher Schäden hatte es Mitte Mai 2010 eine Beratung der Landwirte mit den Jägern gegeben. Festgelegt wurden unter anderem Sichtstreifen in den Maisfeldern. Die Jagdgenossen legen pro Jahr 250 Euro in eine Wildschadenskasse, derzeit enthält sie bereits 1000 Euro.

Das Raubwild ist auch in Sandau weiter auf dem Vormarsch. Immerhin 78 Tiere aus dieser Kategorie wurden erlegt. Dieter Gniech erhielt mit 51 Tieren erneut den Raubwildpreis. Auch André Bäcker, Gregor Thiele, Manfred Scharnbeck und Willi Teschner hatten Raubwild geschossen. Pro erlegtem Marderhund und Waschbär erhält der Schütze 4,50 Euro Prämie von der Jagdgenossenschaft, beim Fuchs sind es 1,50 Euro.

38 Hektar der Sandauer Jagdgenossenschaft werden durch Wulkauer Jäger bejagt, 81 Hektar durch Havelberger. Größter Flächenbesitzer ist die Stadt Sandau, sie hat um die 500 Hektar. Die Agrargenossenschaft besitzt 221 Hektar.

Den Bericht der Jagdpächter erstattete Gerhard Bäcker. Rehe wurden dem Plan gemäß 40 Stück erlegt. Hinzu kamen 15 Tiere, die dem Straßenverkehr zum Opfer fielen - vor allem auf der B107 zwischen Havelberg und Sandau. Allein die Hälfte der 12 Kitze kam durch Fahrzeuge zu Tode.

Beim Schwarzwild war mit 32 geschossenen Tieren ein enormer Zuwachs zu verzeichnen. Für ein Niederwildgebiet seien solche Bestände absolut zu hoch, so der Jäger.

An Füchsen wurden 13 erlegt, 11 Marderhunde und sage und schreibe 54 Waschbären. Letztere nahmen erheblich zu, wohingegen der Bestand an Füchsen und Marderhunden rückläufig sei, so der Jäger. Zur Strecke gebracht wurden ferner 60 Gänse.

Enorm zugenommen haben im Sandauer Revier die Fasane, geschätzt werden bis zu 100 Vögel. Etwa 70 Hasen gibt es laut Schätzungen, Rebhühner sind in vier kleineren Ketten vorhanden, Wildkaninchen wurden nicht beobachtet.

Jagdgenosse Mario Hamann informierte über eine Veranstaltung in Stendal, bei der über die verstärkte Bejagung des Minks berichtet wurde. Diese eingewanderte Raubwildart wird verdächtigt, vor einigen Jahren unter anderem die Lachmöwenkolonie am Schollener See ausgelöscht zu haben. Die Jagdbehörde aus Stendal will für Problemzonen Fallen zur Verfügung stellen. Das Problem beim Aufstellen der Fallen sei aber, dass diese täglich kontrolliert werden müssen.

Jagdgenosse Gerd Schulz aus Wulkau gab den Hinweis, alljährlich das neu angeschaffte PC-Programm aktualisieren zu lassen, das erspare Falschüberweisungen, falls Grundstücke verkauft wurden.