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Grasmäher und Schlepper mit drehbarem Fahrerhaus waren die Hingucker / Viele Angebote beim Dorffest Alte und neue Schlepper rollen durch Wulkau

Von Ingo Freihorst 25.06.2012, 05:27

Wulkau war am Sonnabend das Mekka der Technikfans: Zu Schlepperparade und Technikschau hatten sich viele Gäste eingefunden. Viele Angebote gab es anschließend beim Dorffest.

Wulkau l Die markanten Klänge eines Lanz-Bulldog-Motors ertönten im Tross der knapp 50 Fahrzeuge, die zum Treckertreffen durch Wulkau rollten. Der Rehberger Peter Albuschat saß am Steuer - meistens jedenfalls, denn manchmal hielt er es hoch in die Luft. Warum es abgenommen werden kann, demonstrierte er im Anschluss: Der Bulldog wird damit gestartet, braucht somit keine Kurbel. Vorher wurde mit Hilfe einer Lötlampe der Glühkopf auf die nötige Temperatur gebracht.

Neben den Oldtimern der Landtechnik - mit der älteste dürfte wohl der von Jürgen Meinschien gesteuerte und 22 Pferdestärken starke Zettelmayer-Traktor aus dem Baujahr 1939 gewesen sein - waren auch moderne Fahrzeuge vertreten. Gegen den nur wenige Jahre alten 330-PS-Schlepper der Garzer Agrarfirma Köpke-Sonnenberg nahm sich der Zettelmayer hingegen wie ein Winzling aus. Der Clou bei diesem Fabrikat der Firma Claas: Es kann sein Fahrerhaus nach hinten drehen. Das erleichtert dem Fahrer die Arbeit beim Schieben im Silo. Moderator Gerd Pfüller von den gastgebenden Treckerfreunden hatte noch einen nicht ganz ernst gemeinten Verwendungsvorschlag: Das Fahrerhaus könnte man bei der Jagd prima als Kanzel benutzen.

Die Garzer Landwirte hatten noch ein weiteres Superlativ ins Rennen geschickt: Der von Tobias Mahnitz gesteuerte Grasmäher besitzt eine Schnittbreite von fast zehn Metern. Die zwei Jahre alte 400-PS-Maschine ist selbstfahrend, kommt also ohne zusätzliche Technik aus. Das Schnittgut kann breit abgelegt oder auch zusammengeführt werden.

Zu Gast in Wulkau waren mit ihrer Technik unter anderem auch "Jochens Treckerfreunde" aus dem brandenburgischen Söllenthin und eine ganze Schlepper-Fan-Familie aus dem altmärkischen Groß Schwarzlosen. Bei den Treckertreffen besucht man sich schon seit Jahren immer gegenseitig.

Eigentlich sollte das Wulkauer Treckertreffen samt Dorffest immer am letzten Sonnabend im Juni stattfinden, doch hätte sich das in diesem Jahr mit der altmärkischen Tier- und Gewerbeschau in Schönhausen überschnitten. So mussten die Wulkauer Aktionen um eine Woche vorverlegt werden.

Die Organisatoren um Caren Pfundt und Harald Peters hatten beim Dorffest wieder an alles gedacht, auch gab es Neues zu entdecken. Seine Premiere feierte zum Beispiel Aaron Brandt aus Neukamern als Fischverkäufer. Die Feuerwehr lud wieder zum Preiskegeln ein und grillte, die Kindertagesstätte organisierte das Büchsenwerfen.

Der Jugendklub hatte einen Kuchenbasar organisiert - wofür sich Petra Güldenpfennig bei allen fleißigen Spendern bedanken möchte. Das Havelberger Jugendzentrum, zu dem auch der Wulkauer Klub gehört, hatte zudem einen Stand fürs Glasfräsen aufgebaut und ein Trampolin für junge Hüpfer aufgestellt.

Auf einem Stahlseil balancieren konnten die Kinder am Stand des Karnevalsvereins WKC, auch hier gab es im Anschluss kleine Preise. Die Jagdgenossenschaft hielt zum Mittagessen ein Schwein parat, die Treckerfreunde verkauften Bowlen mit verschiedenen Früchten. Am Stand der Therapiegemeinschaft durften die Kinder Figuren aus Gips und Holz bemalen oder auch kleine Ketten basteln. Laubsägearbeiten und geflochtene Körbe wurden hier zudem angeboten.

Eröffnet worden war der Tag mit einem Fußballturnier, wozu sich die Wulkauer wieder die Frauenmannschaft von Blau-Weiß Schollene eingeladen hatten. Die Klietzer Familie Wagner ermittelte beim Bankdrücken den stärksten Wulkauer, die Angelfreunde luden zum Zielwerfen ein. Auch gab es noch eine Überraschung: Eine Band der evangelischen Jugend spielte am späten Nachmittag Irish Folk. Das Dorffest klang mit einem abendlichen Tanz aus.