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Kaum Kiefernschädlinge, aber Pilze bereiten Sorgen

16.01.2014, 08:35

Steimke (scm) l Über die aktuelle Waldschutzsituation hat Helmut Jachalke, Leiter des Betreuungsforstamtes Westliche Altmark in Klötze, am Dienstag bei der Mitgliederversammlung der Forstbetriebsgemeinschaft Kunrau in Steimke gesprochen.

Demnach könne hinsichtlich der Kieferngroßschädlinge, zu denen beispielsweise die Buschhornplattwespe, der Kiefernspinner, der Kiefernspanner und die Nonne gehören, derzeit Entwarnung gegeben werden. "Es ist momentan nicht mit einer Massenvermehrung zu rechnen", beruhigte Helmut Jachalke die Waldbesitzer. Anders sehe das beim Kiefernprachtkäfer aus, "mit dem wir es immer mehr zu tun haben."

Ähnlich positiv sei der Zustand bei den Eichenschädlingen. So habe die intensive Bekämpfung mit Insektiziden, die in den vergangenen beiden Jahren aus der Luft erfolgt sei, dazu geführt, dass zumindest der Frostspanner "nicht mehr so häufig vorkommt". Und auch die Population des Eichenprozessionsspinners stagniere. Bedroht seien hingegen weiterhin Einzelbäume und Alleen.

Der große braune Rüsselkäfer treibe weiter sein Unwesen. So habe ihm der Schneebruch Ende 2010 einen nahezu idealen Nährboden bereitet und zu einer "starken Vermehrung" beigetragen. "Wir verzeichnen an einem Großteil der Kulturen Nage- und Fraßspuren", erklärte Helmut Jachalke. Und zwar nicht nur bei Nadelhölzern, sondern vor allem auch an Birken und noch mehr an Eschen. Die Forstlichen Versuchsanstalten hätten bereits empfohlen, keine Eschen mehr anzupflanzen, weil Bestände in ganz Deutschland befallen seien. Helmut Jachalke schätzte, dass ein Großteil der Eschenbestände über kurz oder lang absterben werde. Dies sei auch schon in der Region zu beobachten, und zwar im Dränick nahe Beetzendorf.

"Große Sorgen" - im gesamten Bereich des Klötzer Forstamtes - würden außerdem die Pilzschädlinge bereiten, insbesondere der Wurzelschaum und der Hallimasch. Das Problem sei, dass man gegen diese Pilzschädlinge, die vermutlich aus China eingeschleppt worden seien, fast nichts tun könne.

Neu, so führte Helmut Jachalke weiter aus, sei auch, dass scheinbar gesunde Lärchen und Kiefernbestände plötzlich absterben, "ohne dass wir Symptome feststellen können", etwa im Raum Altmersleben. Diese Entwicklung werde im Blick behalten.

Die Überwachung der Schädlinge sei eine wesentliche Aufgabe der Revierförster und erfolge etwa bei den Sichtkontrollfahrten, durch Falterzählungen mit Pheromonfallen sowie durch Leimring- und Kotfallkontrollen. Sollten Waldbesitzer Auffälligkeiten entdecken, dann sollte dies den Revierförstern umgehend mitgeteilt werden, bat der Amtsleiter.