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Uwe Przybilla vom Klötzer Imkerverein: Bienenprodukte sind der Gesundheit förderlich Honig ist ein medizinisches Wundermittel

Die Jahreszeit bedingt, dass der ein oder andere derzeit unter einer
Erkältung leidet. Ein probates Mittel dagegen ist Honig. Bienenprodukte
wirken aber beileibe nicht nur bei Husten und Halsweh, betont Uwe
Przybilla, Vorsitzender des Klötzer Imkervereins.

Von Markus Schulze 06.02.2014, 02:18

Klötze l Am kommenden Sonnabend veranstaltet der Imkerverein Klötze und Umgebung auf Gut Zichtau einen Schnupperkurs (siehe Infokasten). Dafür gibt es bereits knapp 30 Interessenten, freut sich Vorsitzender Uwe Przybilla. Weitere Anmeldungen sind möglich. Zu den möglichen Themen gehören die Bienenprodukte, allen voran natürlich Honig. Dieser, so berichtete Uwe Przybilla, ist bereits seit Tausenden von Jahren nicht nur als Zuckerersatz, sondern auch für seine heilende Wirkung bekannt. Heutzutage besinnt man sich wieder verstärkt darauf, hat der Vorsitzende festgestellt.

Pollen helfen gegen Müdigkeit und Konzentrationsschwächen

In gewisser Weise bestätigt er auch das gängige Gerücht, wonach Imker seltener erkältet sind beziehungsweise erkranken. Das hat zum einen etwas damit zu tun, dass sich Imker oft und viel an der frischen Luft aufhalten, zum anderen liegt das an den Bienenprodukten, die nach fester Überzeugung von Uwe Przybilla gut für die Gesundheit sind.

Ein Bienenprodukt sind die Pollen. Diese werden von den Bienen als Nahrung für ihren Nachwuchs gesammelt und enthalten unter anderem Eiweiß, Aminosäuren und Vitamine. Angeblich sollen Pollen bei Erkrankungen der Prostata helfen. Darüber hinaus werden sie bei Müdigkeit und Konzen-trationsschwächen empfohlen.

Ein weiteres Bienenprodukt ist der Wachs. Dieser, so erklärt Uwe Przybilla, stammt aus den Drüsen der Bienen und wird beim Bau der Waben verwendet. Dem Wachs wird eine antibiotische Wirkung nachgesagt und dient als Grundlage für Salben.

Propolis wird zur Behandlung von Ekzemen eingesetzt

Ein anderes Bienenprodukt, das Uwe Przybilla nahezu täglich konsumiert, ist Propolis, auch Kittharz genannt. Hierbei handelt es sich um ein klebriges Material, das die Bienen aus Baumharz gewinnen. Genutzt wird Propolis als Baustoff für den Bienenstock, der isoliert und desinfiziert. Propolis, so weiß Uwe Przybilla, gilt als äußerst wirksames Antibiotikum. Die Bienen überziehen damit tote Eindringlinge wie Mäuse oder Hornissen, damit bei der Verwesung dieser Tiere keine giftigen Stoffe ausströmen, die das Volk gefährden könnten. Nachteil: Propolis ist sehr schwer zu bekommen.

"Das gibt es nicht zu kaufen, man sollte schon einen Imker kennen" sagt Uwe Przybilla. "Entweder hat er was da oder er bietet an, dass man es sich selber abkratzt. Das ist aber ziemlich mühsam. Für 250 Gramm brauche ich einen halben Tag." Der Vorteil von Propolis ist laut Uwe Przybilla, dass es im Gegensatz zu Penicillin, das irgendwann nicht mehr anschlägt, immer wirkt, "weil die Zusammensetzung der Blüten stets eine andere ist." Propolis hat eine desinfizierende Wirkung und kann zur Behandlungen von Wunden und Hauterkrankungen wie Akne, Ekzemen und Schuppenflechte genutzt werden.

Bienengift lindert Rheuma und Gelenkerkrankungen

Kaum zu glauben, aber auch Bienengift kann verwendet werden, versichert Uwe Przybilla. Es lässt sich dazu nutzen, um Gelenkerkrankungen, Rheuma oder die Folgen von Sportverletzungen zu lindern. Das Gift wird entweder injiziert oder als Salbe aufgetragen.

Und dann wäre da noch das Gelee Royal, die Babynahrung von Bienen, wobei dazu auch die Königin nicht nein sagt. "Es soll in Zeiten körperlicher und seelischer Belastungen für frische Kräfte sorgen und stärkt bei Erkältungen das Immunsystem", erklärt der Imkervereinsvorsitzende.

Honig ist Balsam für die Haut und gut für die Wundheilung

Zurück zum Honig. Dieser, so behauptet Uwe Przybilla, ist Balsam für die Haut und kann zum Beispiel zur Behandlung schlecht heilender Wunden eingesetzt werden. Noch dazu hemmt er Entzündungen und löst abgestorbenes Gewebe.

Für Uwe Przybilla sind die Bienenprodukte, deren Nutzung zum Erhalt der Natur beiträgt, "Wundermittel" und "Gesundmacher". Allerdings möchte er nicht zu viel versprechen. "Bei mir hilft\'s. Wie das bei anderen ist, weiß ich nicht. Aber wenn es nicht hilft, schaden kann es auch nicht", ist der Imker überzeugt, der aber auch rät, sich vorher auf Allergien untersuchen zu lassen.