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Einwohner berieten über Waldbad-Vorbereitung / Dorfjugend greift zur Harke, Senioren möbeln Minigolfanlage auf "Wir machen das für Apenburg, nicht für den Rat"

Von Walter Mogk 22.02.2014, 02:45

Die Apenburger wollen bei der Reaktivierung ihres Waldbades gemeinsam anpacken. Bei einer ersten Zusammenkunft des Fördervereins am Donnerstagabend, zu der zahlreiche Einwohner erschienen, wurden die ersten Aufgaben verteilt.

Apenburg l Wer geglaubt hatte, das Engagement der Apenburger für den Erhalt ihres Waldbades hätte sich mit der Unterschriftensammlung und der starken Präsenz bei der entscheidenden Ratssitzung vor einigen Tagen erschöpft, musste sich am Donnerstagabend eines Besseren belehren lassen. Der Waldbad-Förderverein hatte zur Zusammenkunft gebeten, um die notwendigen Arbeiten für die Vorbereitung der Freizeitstätte auf die neue Saison zu besprechen - und der große Raum des Apenburger Hofs konnte die vielen interessierten Einwohner kaum fassen.

Am 1. Juni soll das Waldbad nach mehr als einem Jahr Pause wieder öffnen. "Da kommt eine Menge Arbeit auf uns zu, zumal das Bad eigentlich im Mai fertig sein sollte", ist sich Fördervereins-Chef Jürgen Ulrich der schwierigen Aufgabe bewusst. Doch man habe der Gemeinde versprochen, bei einer Entscheidung für das Waldbad alle Register zu ziehen und dazu stehe man auch. "Wir dürfen uns jetzt nicht blamieren, sondern müssen und werden beweisen, dass wir es gemeinsam wollen und können", spornte er die Apenburger an.

In der nächsten Woche will der Förderverein von jedem der Apenburger Vereine ein bis zwei Vertreter einladen, um zu besprechen, wer sich um welche Objekte im Bad kümmert. Aufgaben gibt es genug. Am Donnerstagvormittag sahen sich Vertreter des Fördervereins schon mal auf dem Waldbad-Gelände um und erstellten eine Liste der zu erledigenden Arbeiten. "Ziel ist es, das Bad zu Saisonbeginn in einem guten Zustand zu präsentieren", gab Vorstandsmitglied Günter Schröder die Richtung vor. So müssen die Volleyballanlage samt Umfeld in Ordnung gebracht, der kaputte Zaun in Verlängerung der Umkleidekabinen bis zur Rittlebener Straße erneuert, Äste und Laub zusammengekehrt sowie das Becken gekärchert und gestrichen sowie entstandene Risse zugespachtelt werden.

Auch rings um die Minigolfanlage muss Ordnung geschaffen und die Elemente selbst mit neuer Farbe versehen werden. Dazu haben sich am Donnerstagabend spontan die Senioren des Ortes bereit erklärt. Auch die Apenburger Jugendlichen wollen helfen. Sie schlugen vor, zu Harke und Schubkarre zu greifen und das Gelände von Laub und Astwerk zu säubern. Als Termin wurde Sonnabend, 1. März, um 9 Uhr festgelegt. Sophie Schüler und Angelique Giza fungieren als Ansprechpartner der Jugend für den Förderverein.

Weitere Arbeiten sind am Zaun um das Becken nötig und auch ein Verschneiden der Bäume ist geplant. "Eventuell müssen wir auch einen fällen", erklärte Günter Schröder. Mit Spannung wird der Probelauf der Pumpen erwartet, die mehr als ein Jahr still standen. "Das ist auch wichtig, weil wir das Bad der Verbandsgemeinde in funktionsfähigem Zustand übergeben haben. Funktioniert die Technik jetzt nicht mehr, ist es der Gemeinde nicht intakt zurückgegeben worden - dann muss man mit der Verbandsgemeinde reden", so Schröder.

Der Schaukasten muss repariert und die Fläche vor den Toiletten am Eingangsgebäude geebnet werden. Zudem sind die Gehwege vom Unkraut zu befreien, Türen zu streichen und die Bänke aufzuarbeiten. Für letzteres hat der Apenburger Jürgen Ulrich bereits eine Lösung gefunden.

Landwirt Joachim Rieseberg erklärte sich spontan bereit, seine Technik - wenn benötigt - für Arbeiten zur Verfügung zu stellen. Und Kurt Kaufels will den Sprungturm mit frischer Farbe versehen. Noch gesucht werden Freiwillige, die die Eintrittskassierung im Bad übernehmen.

"Es ist machbar, wir können es schaffen", freute sich Jürgen Ulrich über das große Engagement der Einwohner. Gemeinsam wolle man zeigen, dass Apenburg nicht schlechter ist als Dähre, wo die Bürger ihr Bad tatkräftig unterstützen. "Und letztlich machen wir das ja nicht für den Rat, sondern für uns, für Apenburg", fügte der Vorsitzende hinzu.