1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Klötze
  6. >
  7. Blühende Oasen sollen Klötze zu einer Musterstadt für die Altmark machen

Gartenakademie Zichtau und Ortschaftsrat planen Grünes Band von Schwiesau bis zum Ortskern Blühende Oasen sollen Klötze zu einer Musterstadt für die Altmark machen

Von Siegmar Riedel 14.03.2014, 02:21

"Natur findet Stadt" lautet der Name eines Projekts, das die Gartenakademie Zichtau und der Klötzer Ortschaftsrat gemeinsam angehen wollen. Dafür werden vorhandene Biotope genutzt und zu einem Wanderweg verbunden. Erste Gespräche sind bereits geführt worden.

Klötze l Mit wenig Geld etwas Pflegeleichtes und Dauerhaftes schaffen, das Naturfreunde und die Einwohner von Klötze gleichermaßen erfreut. Das ist die Devise des Projektes mit dem treffenden Titel "Natur findet Stadt".

Die Idee dazu hatte Christa Ringkamp von der Gartenakademie. "Wir stehen schon lange in Kontakt", berichtet Ortsbürgermeister Hans-Jürgen Schmidt. "Einmal hat sie mich angesprochen und gefragt, ob das etwas für Klötze wäre."

Mit diesem Projekt soll Klötze zu einer Art Musterstadt für die Altmark werden, erläutert der Ortschef im Gespräch mit der Volksstimme. "Dabei wollen wir nicht viel Neues schaffen, sondern Vorhandenes nutzen und mit wenig Aufwand umgestalten." Er denkt zum Beispiel an Wege, Plätze, Gärten, Grünanlagen und ähnliche Flecken in und um Klötze. Der ökologische Aspekt spiele dafür eine große Rolle.

So sollen Rasenflächen nicht verschwinden, sondern in blühende Wiesen umgewandelt werden. Als ein Beispiel nennt Hans-Jürgen Schmidt den Adolph-Frank-Platz. "Dort könnte im hinteren Bereich zu den Häusern hin die Grasnarbe umgebrochen und anschließend Kornblumen, Ziernesseln, Margeriten, Mohn, Kamille und anderes ausgesät werden. Alles, was am Wegrand so blüht", erklärt Hans-Jürgen Schmidt.

Seine Vorstellungen sind, mit diesem Grünen Band an der Wassertretstelle bei Schwiesau zu beginnen. Nächste Station des Wanderweges soll das Eiserne Kreuz in Richtung Klötze sein. Nicht fehlen darf in der Kette der biologischen Perlen die Orchideen-Wiese mit dem geplanten Imker-Lehrpfad in Waldbadnähe.

Plattform ist bereits zur Pilgerstätte avanciert

Dort ist erst kürzlich eine Aussichtsplattform installiert worden, um die Orchideen begutachten zu können, ohne sie zu gefährden. "Die Plattform ist schon vor der offiziellen Einweihung zur Pilgerstätte geworden", weiß Hans-Jürgen Schmidt. Das nächste Kleinod des Grünen Bandes wäre nach seiner Vorstellung die Kirschallee mit den Kleingärten beiderseits. Von dort aus führt der Weg weiter in die Innenstadt von Klötze. Zu einer Wildblumenwiese soll der Streifen zwischen Sportplatz und Wassergraben am Zichtauer Weg umgestaltet werden. Ein weiterer Anziehungspunkt für Naturfreunde wären die Streuobstwiesen am Soll.

Die nächste blühende Oase soll nach Schmidts Vorstellungen das Dreieck an der Kreuzung Dammstraße/Neustädter Straße sein. Einbezogen wird, wie erwähnt, der Adolph-Frank Platz, ebenso die Inseln der beiden Kreisverkehre. Seinen vorläufigen Abschluss würde der Weg an den Streuobstwiesen im Hagen finden. "Ziel ist es auch, Kinder und Jugendliche an die Schönheiten der Natur heranzuführen", betont Hans-Jürgen Schmidt. "Das ist mir wichtig."

Im Mai werden Nägel mit Köpfen gemacht

Er und Christa Ringkamp wollen im Mai bei einem weiteren Gespräch "Nägel mit Köpfen machen", sagt Schmidt. Für das Projekt sollen Fördermittel beantragt werden. Wenn alles klappt, kann im Frühjahr 2015 mit dem Gestalten der ersten blühenden Oasen begonnen werden. Für die komplette Umsetzung rechnet der Ortschef mit einem Zeitraum von mindestens fünf Jahren. "Das wird ein wunderschöner Weg, besonders in der Blühphase", freut er sich schon jetzt. Klötze könnte sich dann vielleicht auch den Beinamen "Stadt der grünen Wege" geben.

Nach dieser ersten Phase muss das Projekt aber nicht enden, ist Hans-Jürgen Schmidt überzeugt. Zum Beispiel könnte die grüne Trasse in einer zweiten Phase weiter in Richtung des Neuen Gewässers geführt werden. Auch der Zartau, das Arboretum und die Streuobstwiesen dort wären ein lohnendes Ziel. "Ich kann mir gut vorstellen, dass sich auch andere Ortsteile wie Kusey, Quarnebeck und Kunrau beteiligen", machte Hans-Jürgen Schmidt deutlich. Vor seinem geistigen Auge sieht er schon die blühenden Oasen wachsen. Gestern stellte er das Projekt erstmals öffentlich vor.