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Allerprojekt startete am Sonnabend / Bürgermeisterin Silke Wolf und Oebisfelder Angler packten mit an Erlen, Eschen, Eichen - Artenvielfalt am Landgraben

Von Jens Pickert 24.03.2014, 02:25

Der Landgraben, gelegen zwischen Oebisfelde und Gehrendorf, kümmert seit Jahren vor sich hin. Das Gewässer ist verkrautet und der östliche Uferbereich dicht mit Schilf bewachsen. Doch das soll sich im Zuge des Allerprojektes langfristig ändern (wir berichteten).

Oebisfelde l Am Sonnabendmorgen wurden die ersten Nägel mit Köpfen gemacht. Anke Willharms vom Otterzentrum Hankensbüttel und mitverantwortlich für das Allervorhaben konnte zur Premiere einige Mitmacher begrüßen. Unter anderem Silke Wolf, Bürgermeisterin der Einheitsgemeinde Oebisfelde-Weferlingen, eine zehnköpfige Abteilung des Angelvereins Oebisfelde und Umgebung, Dieter Fromm von den Weddendorfer Petrijüngern sowie Mitstreiterinnen und Mitstreiter von Willharms aus dem Otterzentrum.

"Wir werden am westlichen Ufer ab der Zufahrt zum Kolonneweg zwischen Gehrendorf und Oebisfelde in Richtung Oebisfelde auf einer Länge von zirka einem Kilometer 14 Baum-/Strauchinseln am Landgraben anlegen. Sie bestehen aus Erlen, Eschen, Weiden, Schneeball, Stieleichen sowie Vogel- und Traubenkirschen", informierte Willharms.

Zweck der Pflanzungen: Die Gehölze sollen die Artenvielfalt im und am Graben fördern. Außerdem werde damit das Landschaftsbild für Erholungssuchende aufgewertet. Willharms: "Gehölze sind ein wichtiger Bestandteil des Ökosystems Fließgewässer. Die Wurzeln befestigen die Ufer und bieten Unterstände für Fische und andere Tiere. Sie beschatten die Gewässer und sorgen damit für eine ausgeglichene Wassertemperatur und für ausreichend Sauerstoff, den Fische ebenso benötigen wie Kleinstlebewesen."

Außerdem sei der Landgraben ein Schwerpunktgewässer des Allerprojektes und von großer Bedeutung für die Entwicklung eines Biotopverbundes zum Naturpark Drömling.

Besonders begrüßt werde das Projekt indes von den Oebisfelder Anglern. Denn aufgrund der Verkrautung und des dichten Schilfbewuchses sei das Fischen im vom Landesangelverein als Angelgewässer angepachteten Landgraben kaum noch möglich.

Beschattung des Gewässers ist dringend notwendig

"Wir helfen gerne bei der Pflanzung der Gehölze, da eine Beschattung des Gewässers dringend notwendig ist. Wir hoffen, dass der Landgraben langfristig wieder Lebensräume für viele Tierarten und ein Aufzucht- und Rückzugsgebiet für unsere heimische Fischfauna bildet", hatte Steffen Lachmann, Vorsitzender des Angelvereins, im Vorfeld der Pflanzaktion am Sonnabend erklärt.

Während einige Oebisfelder Petrijünger und auch Bürgermeisterin Wolf mit dem Spaten die von einer Baumschule gezogenen Setzlinge fachgerecht einbuddelten und "flott dabei waren", wie Willharms betonte, übernahmen Fred Stermschek und Roman Schrader vom Angelverein die Rolle der Wassermänner. "Die Setzlinge müssen natürlich ordentlich angegossen werden. Eigentlich wollten wir das mit Gießkannen realisieren, doch unser Verein ist im Besitz einer mit Kraftstoff angetriebenen Tauchpumpe. Damit geht das Angießen natürlich Ruckzuck", erklärte Stermschek, der im Vorstand des Vereins als Gewässerwart tätig ist.

Unklar sei hingegen noch, wann am Landgraben in Richtung Gehrendorf Baum-/Strauchinseln angelegt werden. "Es gibt in diesem Bereich Probleme mit den Eigentumsverhältnissen. Die müssen erst geklärt werden. Außerdem ist vorgesehen, Verrohrungen zu entfernen. Dazu müssen wir uns mit den Eigentümern verständigen", sagte Willharms.

Bis 2018 sollte das über die Bühne gegangen sein. Denn in diesem Jahr läuft das Allerprojekt aus. Gefördert wird das Projekt vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt sowie von der Volkswagen AG.