1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Klötze
  6. >
  7. Tausende Stare schlafen in Steimker Bambusbüschen

Hermann Buchmüller und andere Einwohner beobachten das Naturschauspiel seit etwa drei Wochen jeden Abend Tausende Stare schlafen in Steimker Bambusbüschen

Von Markus Schulze 09.04.2014, 03:24

Steimke l Seit etwa drei Wochen erleben die Steimker jeden Abend eine halbe Stunde vor Sonnenuntergang ein grandioses Naturschauspiel. Aus allen Himmelsrichtungen, so berichtet Einwohner Hermann Buchmüller, treffen Stare in kleinen, großen und ganz großen Gruppen am Ortsrand zusammen. Sie fliegen in immer größer werdenden Scharen in weit ausladenden, wilden Windungen und Kurven von den Hausgärten der Steimker Hauptstraße zum Planeitzer Bach.

In einem zirka 18 Meter breiten, mit Maschendraht eingezäunten Wiesenstreifen hinter dem Haus Nummer 10, hat der nicht am Ort ansässige Besitzer vor einigen Jahren mehrere Bambus-Gebüsche angepflanzt, die jetzt eine Höhe von vier bis fünf Metern erreicht haben. Die drei mittleren Gebüsche, die ihre Blätter im Winter nicht abgeworfen haben, sind das Ziel der Stare. Im Zeitraum einer Viertelstunde wird der Schwarm in sich immer verändernden Flugbahnen ständig größer und immer kompakter.

Wie vom Strudel angesaugt

In den letzten fünf Minuten vor Sonnenuntergang beginnen die Stare dann den Anflug zu ihren Schlafplätzen im Bambusgestrüpp. Dabei bilden sich vorher nicht erkennbare Teilschwärme, die dann, wie von einem Strudel angesaugt, mit lauten Stimmen in das Gebüsch einfallen und dort erstaunlicherweise alle einen Platz finden. Wie ein Spuk ist das Schauspiel dann plötzlich vorbei und man hört nur noch das laute "Schwatzen" der schwarzgrauen Singvögel, erzählt Hermann Buchmüller.

Mithilfe eines Fotos, eines Rasters und einer Lupe wurde sogar versucht, die Vögel zu zählen. "Wir sind auf die Zahl 3100 gekommen. Mit der jetzt beginnenden Brutzeit werden sich die großen Starenschwärme wohl auflösen. Die Brutpaare suchen sich einen geeigneten Nistplatz in der weiteren Umgebung, die nicht brütenden Vögel werden wohl bei uns bleiben. Wir werden sie weiter beobachten", kündigt Hermann Buchmüller an.