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Initiative aus Heilbronn ist derzeit kein Thema für die Stadtverwaltung Keine Neuauflage für die KLZ-Kennzeichen

Von Martin Rieß 08.01.2011, 05:23

KLZ auf den Autokennzeichen als Zeichen der Heimatverbundenheit? Was in Mecklenburg-Vorpommern funktionieren soll – die Nutzung mehrerer Kürzel für einen Landkreis – ist für die Klötzer Verwaltung derzeit kein Thema.

Klötze. Selten sind sie geworden, die Autos auf den Straßen in der Region, an deren erster Stelle das Buchstabenkürzel KLZ für den Altkreis Klötze prangt. Klar – seit Jahren sind keine mehr hinzugekommen, neue Fahrzeuge werden seit Gründung des Altmarkkreises mit dem Salzwedeler Kennzeichen-Code SAW versehen, für Oebisfelde gilt inzwischen das BK für den Landkreis Börde.

Abwegig ist der Gedanke nicht, dass es neue Autos mit dem alten Kürzel geben könnte. Denn gerade in eben jenem Kreis in der Nachbarschaft war in den vergangenen Wochen ernsthaft die Wiederauferstehung eines alten Kennzeichens Thema: In der Kreiststadt Haldensleben hatte die Stadtverwaltung angeregt, das alte Kürzel HDL wieder einzuführen. "Kein Haldensleber würde auf Anhieb sagen, er sei Bewohner des Bördekreises. Er sieht sich eher mit seinem Heimatort Haldensleben verbunden", begründete Lutz Zimmermann, Leiter der Abteilung Stadtmarketing der Stadtverwaltung Haldensleben, diesen Vorstoß.

"Wissen Sie, wir fahren hier in Klötze doch mit SAW ganz gut"

Und wie sieht die Situation in Klötze aus? Immerhin könnte mit dem KLZ-Kürzel in der Einheitsgemeinde möglicherweise auch ein Heimatgefühl generiert werden. Eine Nachfrage der Volksstimme bei Klötzes Bürgermeister Matthias Mann jedenfalls ergab, dass es zumindest seitens der Klötzer Verwaltung keinen solchen Vorstoß geben wird. "Wissen Sie, wir fahren hier in Klötze doch mit SAW ganz gut", erklärte Bürgermeister Mann. Und er fügte scherzhaft hinzu: "Darüber können wir ja noch einmal reden, wenn wir alle anderen Probleme in unserer Kommune gemeistert haben."

In Haldensleben hatte die Verwaltung übrigens die Kommunalpolitiker nicht von der Idee überzeugen können. Zwar hatte der Finanzausschuss noch angeregt, mögliche Kosten zu dem Thema abzuklopfen, der Haldensleber Hauptausschuss hatte das Thema mit drei Ja-Stimmen, drei Nein-Stimmen und drei Enthaltungen abgelehnt.

Hintergrund der Haldensleber Idee ist übrigens die "Heilbronner Initiative Kennzeichenliberalisierung" an der Hochschule Heilbronn. Sie widmet sich den Möglichkeiten, auslaufende Kfz-Kennzeichen wieder einzuführen oder durch Gebietsreformen gefährdete Kennzeichen zu erhalten. Eine Befragung in 51 Städten hatte ergeben, dass 73 Prozent der Befragten in den Städten die Rückkehr zu ihrem Altkennzeichen wünschen. Auffällig stark sei der Wunsch zur "Reform der Reform" in den neuen Bundesländern. Aber auch in den alten Bundesländern, wo Gebietsreformen in den 70er Jahren stattgefunden haben, liege der Anteil der Unterstützer an den Befragten bei zwei Dritteln.

Realität ist die Nutzung regional abweichender Kürzel inzwischen in Mecklenburg-Vorpommern: Das Verkehrs- ministerium habe in fünf Fällen die Zusagen für mehrere Kennzeichen pro Landkreis gegeben. So würden beispielsweise im Landkreis Nordvorpommern (NVP) ab 2011 auch die Kennzeichen RÜG (Rügen) und HST (Hansestadt Stralsund) vergeben. Und Neubrandenburg und die Hansestädte Wismar und Greifswald sollen ebenfalls als kreisangehörige Städte ein vom Kreiskennzeichen abweichendes Symbol bekommen.