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Projekte der Einheitsgemeinde fanden noch keine Berücksichtigung auf der LAG-Prioritätenliste / Wolf: "Leider nur aussichtslose hintere Plätze"

Von Gundi Neuschulz 13.01.2011, 04:23

Enttäuschung machte sich breit, als Bürgermeisterin Silke Wolf in der Sitzung des Hauptausschusses am Montag die Prioritätenliste der Lokalen Arbeitsgruppe (LAG) Flechtinger Höhenzug verlas. "Wir werden wohl in diesem Jahr keine Förderung bekommen. Das sind für uns leider nur aussichtslose hintere Plätze", sagte sie.

Oebisfelde-Weferlingen. Auf Platz 14 der insgesamt 53 Projekte beinhaltenden Prioritätenliste wurde der Ausbau eines Mehrzweckraumes in der Siestedter Kirche gesetzt, der dann die Funktion eines Dorfgemeinschaftshauses haben könnte. Auf Platz 24 folgt die Sanierung der Weferlinger Burgruine mit der Sicherung der Mauern und einer touristischen Erschließung. Auf Platz 34 rutschte der Innenausbau des Dorfgemeinschaftshauses "Ulrich Mühe" in Walbeck, auf Platz 36 die Umgestaltung des Lockstedter Dorfgemeinschaftshauses mit der Anbindung an den Aller-Radweg. Der Ausbau der Walbecker Ortsdurchfahrt, also der zweite Bauabschnitt der durchführenden Straße der Romanik, findet sich auf Platz 40 der Liste wieder, auf Platz 41 steht in Seggerde der ländliche Wegebau den Aller-Elbe-Radweg betreffend. Der Ausbau der Nebenanlagen am Park des Gutshofes Seggerde findet sich auf Platz 50 der Liste.

"Das ist doch ein Lacher", schimpfte Hauptausschussmitglied Martin Herrmann. "Dass der Innenausbau des Mühe-Hauses zurückgestellt wird, kann ich ja noch nachvollziehen, dass aber die L 20, die Straße der Romanik, nicht fertiggestellt wird, nachdem der erste Bauabschnitt bezuschusst worden ist, das ist unverständlich", betonte er. "Wir rutschen doch auf dieser Liste eher nach hinten als nach vorne. Wie geht das, ist das ein Würfelspiel?", fragte er kopfschüttelnd.

Im Zusammenhang mit der Auswertung der Liste mahnte Bürgermeisterin Silke Wolf an, dass trotzdem auch für das kommende Jahr Projekte erarbeitet werden müssten. "Das muss jetzt vorbereitet werden, sonst sind wir 2012 wieder raus. Und 2012 ist schnell ran", betonte sie.

Jetzt seien vor allem die Ideen der Ortschaftsräte gefragt. Denn erst wenn die Ideen in der Verwaltung vorlägen, könne mit der Erarbeitung konkreter Projekte begonnen werden. Und das sei nicht innerhalb weniger Wochen vor Toresschluss zu realisieren. Ganz besonders wichtig für Oebisfelde sei es, die Burg in der Altstadt besser zu nutzen. Die Stichworte Schlossladen und Fahrstuhl warf Wolf dabei in die Runde und bat die anwesenden Hauptausschussmitglieder, die auch als Oebisfelder Ortschaftsräte fungieren, sich des Themas anzunehmen. "Sie sind jetzt gefordert."

Bei den Maßnahmen ist es wichtig, Einzelprojekte mit einer Leuchtturmfunktion zu entwickeln. Es sind vor allem innovative Vorhaben mit einer Beispielfunktion, die auf benachbarte Unternehmen und Nutzungen einen positiven Einfluss haben, die in der Förderung berücksichtigt werden.

Die Projekte werden nach den folgenden Kriterien ausgewählt:

- Überprüfung der wirtschaftlichen Zweckmäßigkeit und Tragfähigkeit

- Überprüfung der Nachhaltigkeit

- Pilotcharakter, ob es sich um neue und innovative Projekte handelt

- Übertragbarkeit

- Beachtung der Chancengleichheit von Mann und Frau.

Zu beachten sind auch die Schaffung von zusätzlichen Einkommensquellen für Land- und Forstwirtschaft, der Schutz natürlicher Ressourcen, die Verbesserung der Energie- und Stoffkreisläufe, die Sicherung des kulturellen Erbes, die Verbesserung der Einkommenslage der ländlichen Bevölkerung, die Wiederbelebung des traditionellen Handwerks und die Erweiterung des Produkt- und Dienstleistungsspektrums in der Region. Auch auf die Verbesserung der Lebensqualität, die Verbesserung des Umweltbewusstseins und die Erhöhung des Bekanntheitsgrades der Region wird Wert gelegt.

Im vergangenen Jahr konnte sich die Stadt über einige Projekte freuen, die in den Genuss der Förderung kamen. Dazu gehören der Ausbau des Denkmalsplatzes in Breitenrode als Tor zum Drömling, die Gestaltung des Rastplatzes und Bau einer Toilettenanlage in Buchhorst, insbesondere für die Nutzung durch Radfahrer, und der Ausbau der Wassensdorfer Badekuhle. Für diese Projekte wurden 2010 folgende Fördermittel bewilligt:

- Gestaltung Denkmalsplatz Breitenrode als "Tor zum Drömling" 47 920 Euro

- Rast- und Sanitärplatz in Buchhorst 25 210 Euro

- Ausbau Naherholungsgebiet Wassensdorfer Badekuhle 128 710 Euro.

Die Projekte sollen in diesem Jahr realisiert werden.