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E.ON-Avacon verteuert Tarife zum 1. Mai / Grünen-Gutachten: Beschaffungskosten der Konzerne deutlich gesunken Strompreis seit 2002 stetig teurer

Von Torsten Adam 15.01.2011, 04:23

Regionalversorger E.ON-Avacon hebt zum 1. Mai die Strompreise erneut an. Es ist die achte "Anpassung" seit 2002. In diesem Zeitraum hat sich der Strompreis für einen 2-Personen-Haushalt in der Region um 58 Prozent verteuert. Vorausgesetzt, der Kunde ist dem Helmstedter Konzern treu geblieben. Denn günstigere Alternativen gibt es reichlich.

Salzwedel/Klötze. Zum Jahresanfang ist die im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) vereinbarte Umlage von 2,05 auf 3,53 Cent je Kilowattstunde gestiegen. Etliche Stromanbieter haben diese Kostensteigerung an ihre Kunden weitergereicht. Zum 1. Mai folgt auch E.ON-Avacon.

Grüne: "Keinen Grund zur Erhöhung"

Der Regionalversorger verteuert seinen Strompreis für Privatabnehmer um 1,23 Cent pro Kilowattstunde und gibt damit einen Großteil der EEG-Erhöhung von 1,48 Cent weiter. "Wir haben Vorteile beim Stromeinkauf genutzt und in anderen Bereichen unsere Kosten gesenkt. Deshalb fällt die Preisanpassung geringer aus als aufgrund der EEG-Kosten notwendig gewesen wäre. Und wir konnten die Preise länger konstant halten als der Großteil der Wettbewerber", erläutert Thomas Menze, Geschäftsführer der E.ON-Avacon Vertrieb GmbH.

Laut einer von der Grünen-Bundestagsfraktion in Auftrag gegebenen Studie haben die Stromkonzerne allerdings überhaupt keinen Grund, ihre Preise zu erhöhen, würden sie an die Verbraucher ihre gesunkenen Beschaffungskosten weitergeben.

2010 Rekordgewinn eingefahren

Dem Gutachten der Grünen zufolge sind diese nämlich seit Herbst 2008 um 30 bis 40 Prozent gesunken. Stattdessen fahren die vier großen Stromversorger Deutschlands 2010 einen Rekordgewinn von rund 30 Milliarden Euro ein, schätzt Energiewirtschaftler Gunnar Harms, der als stellvertretender Vorsitzender des Bundes der Energieverbraucher das Gutachten erstellt hat.

Ein Vergleich der Strompreise mit anderen Anbietern ist lohnenswert. So kann ein altmärkischer 2-Personen-Haushalt, der im Jahr 2600 Kilowattstunden benötigt, bei einem Wechsel des Versorgers leicht mehr als 100 Euro sparen. Für Familien, die einen höheren Energieverbrauch haben, ist das Sparpotenzial noch größer. Und das bei monatlichen Abschlagszahlungen fast ohne Risiko.

Sehr preiswert kann Strom bei der Energiegenossenschaft Nordwest bezogen werden. Für 2600 Kilowattstunden sind pro Jahr lediglich 541 Euro zu berappen. Voraussetzung ist die Eintrittsgebühr von 20 Euro und der einmalige Erwerb von mindestens einem Genossenschaftsanteil (100 Euro), der verzinst und bei etwaiger Vertragskündigung wieder ausbezahlt wird.