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DDR-Fahrzeuge Trabis und Co. sind immer noch ein Hingucker

Sie heißen Asphaltblasen, Autobahnpickel, Plastikbomber oder kurz Trabis. Von Freitag bis gestern waren einige dieser Schmuckstücke und andere Fahrzeuge aus DDR-Zeit beim Treffen der Trabant-Freunde in Klötze ausgestellt.

Von Siegmar Riedel 26.05.2014, 03:20

Klötze l Nach Dauerregen und Matsch im vergangenen Jahr meinte es die Sonne am Wochenende gut mit den Ausstellern der Fahrzeuge aus DDR-Produktion. Neun Trabis und einen Barkas stellte der Klötzer Freundeskreis aus, zwölf weitere Trabis steuerten Besucher zur Ausstellung bei. "Damit sich das Ganze auf dem großen Platz nicht so verläuft, haben wir die Fahrzeuge weiter nach vorn geholt", berichtete Vereinssprecher Matthias Gruss.

Auch wenn es das 10. Treffen seiner Art war, gab es deshalb keine besonderen Aktionen. Vielmehr setzten die Organisatoren auf Bewährtes wie die Spaßwettkämpfe. Reifenwechsel nach Zeit, Trabiziehen, einen Trabi auf- und abbocken, Trabiteile ertasten und anderes. Für Kinder gab es ein Hör-Memory, bei dem Dinge in Dosen beim Schütteln am Geräusch erkannt werden mussten, und eine Schminkecke.

Angereist waren auch die Simson-Freunde Walsrode. Michel Schultze benötigte vier Stunden mit seiner Schwalbe bis nach Klötze.

Mit dabei auch wieder die IFA-Familie Allertal mit ihren schmucken Fahrzeugen. Die Gäste aus dem Heidekreis und die Gleichgesinnten aus Klötze besuchen sich inzwischen gegenseitig zu den jeweiligen Ausstellungen.

Am Rand des Treffens wird auch der Nachwuchs der Trabi-Freunde schon aktiv. Beispielweise der zehnjährige Marvin Teichmann aus Wenze. Er bot bei einem Mini-Flohmarkt ausrangierte Dinge und Spielzeug zum Verkauf an.

Mit seinem Shopper Marke Eigenbau war der Klötzer Daniel Abel vertreten. Aus einer Simson S51 und anderen Zweirädern hat er sich sein Maschinchen zusammengeschraubt. Auch Teile eines SR2 sind mit darunter.

Dass das Basteln an Autos längst keine Männerdomäne mehr ist, beweist eindrucksvoll Manuela Gruss. Zusammen mit ihrem Mann Wilhelm hat sie ein Trabant-Cabrio aufgebaut. "Fast zwei Jahre haben wir dafür gebraucht", berichtete sie. "Die meisten Arbeiten hat zwar mein Mann erledigt, aber ich habe mit geschliffen, den Teppich zugeschnitten und die Teile im Internet gesucht." Rund 3000 Euro hat der Spaß mit Golf-Scheinwerfern, Käfer-Spiegeln, versenkbarer Antenne und Sportsitzen eines Honda gekostet.