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Wird die Produktion von Baguettes nach Eisleben verlagert? / Personalkürzungen könnten die Folge sein Fricopan-Betriebsrat ist in großer Sorge

Von Markus Schulze 25.06.2014, 03:20

Immekath l Die Aryzta GmbH, zu der auch Fricopan in Immekath gehört, hat im vergangenen Jahr für rund 280 Millionen Euro die Klemme AG gekauft und damit auch den Standort in Eisleben übernommen. Dort sollen Tiefkühl-Backwaren wie Berliner und Brötchen hergestellt werden. Doch nach Informationen des Immekather Fricopan-Betriebsrates könnten in dem Werk auch Baguettes produziert werden. Zumindest, so habe man aus gewöhnlich gut unterrichteten Quellen erfahren, seien entsprechende Maschinen gekauft worden. So weit, so gut. Doch warum stört das den Betriebsrat in Immekath?

"Ganz einfach", erklärt Vorsitzender Andreas Höppner im Telefonat mit der Volksstimme. "Weil die Produktion von Baguettes sozusagen unser Brot- und Buttergeschäft ist. Das ist eine unsere hauptsächlichen Aufgaben, mit der wir den größten Umsatz machen. Wenn das wegbricht, die Produktion nach Eisleben verlagert wird, und wir nichts Vergleichbares mehr produzieren, dann könnten Personalkürzungen die Folge sein und der Standort in Immekath wäre massiv gefährdet. Wir gehen davon aus, dass dem nicht so sein wird, aber die Befürchtung haben wir."

Um die Bedenken zu zerstreuen, habe man sogleich bei der Geschäftsführung nachgefragt und um Klärung gebeten. "Eine klare Antwort haben wir noch nicht erhalten. Das ist verwunderlich und erhärtet natürlich unseren Verdacht, dass da was im Busche ist." Deshalb sei die Firmenführung erneut zu einer Stellungnahme aufgefordert worden. "Ich hoffe, dass wir im Laufe der nächsten Woche Bescheid erhalten." Andernfalls, so droht Höppner, werde man das Mitbestimmungsrecht gerichtlich einfordern oder einen Sachverständigen einschalten.

Das Schweigen der Oberen findet Höppner allemal befremdlich, zumal sich der Kontakt in den vergangenen beiden Jahren enorm verbessert habe.

Ob die Sorgen des Betriebsrates berechtigt sind, ist unklar. Auf die Anfrage der Volksstimme schwiegen sich bisher sowohl die Fricopan-Leitung als auch der Aryzta-Konzern, der seinen Sitz im schweizerischen Zürich hat, aus.