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Atemschutzgeräteträger sollen Aufwandsentschädigung erhalten/Hauptausschuss stimmte dafür 50 Euro jährlich zur Motivation

Von Markus Schulze 04.10.2014, 03:09

Um ihre Motivation zu steigern, sollen die Atemschutzgeräteträger aus dem Bereich der Stadt Klötze künftig eine jährliche Aufwandsentschädigung in Höhe von 50 Euro erhalten. Diesem Vorschlag von Stadtwehrleiter Rüdiger Wührl stimmte der Hauptausschuss am Mittwoch zu.

Klötze l Wie schon gestern, so steht den Atemschutzgeräteträgern aus dem Bereich der Einheitsgemeinde Stadt Klötze auch heute von 8 bis 15 Uhr auf dem Gelände der Klötzer Feuerwehr ein Brandsimulations-Container zu Ausbildungszwecken zur Verfügung. Es soll trainiert werden, auch bei Gefahr Ruhe zu bewahren (mehr dazu lesen Sie in einer der nächsten Ausgaben). Überhaupt, so hieß es am Mittwoch bei der Sitzung des städtischen Hauptausschusses, kommt den Atemschutzgeräteträgern im Einsatzfall eine besondere Bedeutung zu.

"Ich sehe die Entschädigung als zwingend erforderlich."

Stadtwehrleiter Rüdiger Wührl

So kämpfen sie an vorderster Front und riskieren dabei im Grunde Leib und Leben. So sind sie die ersten, die eventuell Schadstoffen oder Giften ausgesetzt sind. Entsprechend muss ein Atemschutzgeräteträger speziellen Anforderungen gewachsen sein. Die Zulassung wird daher erst nach einer gründlichen medizinischen Untersuchung erteilt. Kameraden, die älter als 50 Jahre sind, müssen sich sogar jährlich einem fachärztlichen Check unterziehen. PA-Träger (für Pressluftatmer, die Red.), wie sie auch genannt werden, sind also unverzichtbar.

Allerdings, so informierte Stadtwehrleiter Rüdiger Wührl, ist deren Anzahl in den vergangenen Jahren rückläufig. Als Grund dafür nannte er, dass etliche Kameradinnen und Kameraden diese immense Zusatzbelastung nicht mehr freiwillig auf sich nehmen wollen.

Mit Stand vom 31. Dezember 2013 wurden durch die städtischen Ortswehrleiter 449 aktive Einsatzkräfte gemeldet, davon 102 Atemschutzgeräteträger. De facto sind es jedoch nur 71 und damit lediglich 16 Prozent der Einsatzkräfte.

Deshalb werden die Einsatzleiter bei einer Alarmierung mit einem großen Unsicherheitsfaktor konfrontiert, da sie eigentlich nie wissen, wie viele Atemschutzgeräteträger tatsächlich kommen. Insofern müssen nicht selten andere Feuerwehren nachalarmiert werden, um die fehlenden PA-Träger kompensieren zu können. "Das ist ein Mehraufwand, der schwer abzusichern ist", betonte Rüdiger Wührl.

Um all dem Rechnung zu tragen, schlug er vor, die Motivation der Atemschutzgeräteträger dadurch zu steigern, indem ihnen eine jährliche Aufwandsentschädigung gezahlt wird. In Anlehnung an Entschädigungen, die andere Kommunen in Deutschland entrichten, sollte nach Ansicht von Rüdiger Wühl jeder Atemschutzgeräteträger aus dem Bereich der Stadt Klötze 50 Euro pro Jahr erhalten. "Das sehe ich als zwingend erforderlich an."

Die Verwaltung befürwortete den Vorschlag. Auch die Mitglieder des Hauptausschusses hatten keine Einwände und stimmten einer Änderung der Aufwandsentschädigungssatzung einstimmig zu. Das letzte Wort in dieser Sache hat allerdings der Stadtrat.